Wirtschaft

Montag, 27. Juni 2005

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Strategie
Fünf Schritte, um "reich" zu werden
Von Amey Stone, Business Week Online


27. Juni 2005 Haben Sie es sehr eilig, reich zu werden? Verständlich. Die Kluft zwischen reich und arm wächst, viele Amerikaner wollen in materiellen Dingen mit den Nachbarn mithalten, spüren aber zugleich den Druck, beruflich weiter zu kommen, Rücklagen für das Alter zu bilden und ihre Kinder auf einen erfolgreichen Weg zu bringen.


Die amerikanische Gesellschaft ist so unbarmherzig wie nie, und man muß nicht nur gebildet und geschickt sein, um voran zu kommen, sondern auch bereit, ein paar Abkürzungen zu nehmen. Dies sagt David Callahan, promovierter Autor des Buches „The Cheating Culture” (Die Betrugskultur). „Wie soll man langsam reich werden, wenn ein einfaches Haus in Westchester schon 600.000 Dollar kostet?”, fragt Callahan.

Die Wahrheit ist, daß man heute wesentlich leichter zu Reichtum kommt - und diesen auch erhält -, wenn man es langsam angeht, statt sich an einen der Ratschläge „Wie man schnell reich wird” zu klammern. Die Bestsellerlisten sind von Ratgebern überschwemmt, wie man „spät beginnen und reich werden” kann oder „der Millionär nebenan” werden kann. Aber die meisten Ratschläge lassen sich im Kern auf ein paar einfache Regeln reduzieren.

Hier sind fünf Schritte, um langsam die finanzielle Sicherheit zu erreichen, von der die meisten nur träumen:

1. Unter seinen Verhältnissen leben

Das ist leichter gesagt als getan, wenn 75 Prozent der amerikanischen Wirtschaft auf Konsumnachfrage beruhen und sowohl die kulturellen Normen als auch die Kreditmöglichkeiten die Menschen ermutigen, zu kaufen, was sie wollen, beobachtet Peter Cohan, Autor und Anleger aus Marlborough, Massachusetts. Unter seinen Verhältnissen zu leben vermeidet aber unnötige Schulden. Christopher Zook, Vorsitzender von CAZ Investments aus Houston, empfiehlt eine Kreditaufnahme nur zu Zwecken das Hauskaufs oder der Ausbildungsfinanzierung.

Regel 1 heißt zugleich, einen Teil der Einnahmen zu sparen. Hier ist eine einfache Lösung: einfach einen Anlageplan mit einem Investmentfond abschließen, so daß automatisch monatlich ein Teil des Gehalts - zum Beispiel 10 Prozent - direkt vom Konto abgezogen wird. Wichtig ist dabei der Dauerauftrag, rät David Bach, der unter anderem den Bestseller „Automatisch Millionär” verfaßt hat.

2. Kalkuliertes Risiko eingehen

Um eine Menge Geld zu machen, muß man ein gewisses Risiko eingehen. Das könnte ein berufliches Risiko sein - beispielsweise die Selbständigkeit. Weniger riskant - und dem eigenen Charakter eher entsprechend - könnte aber das Anlagerisiko sein.

Tom Taulli, einer der Gründer von CurrentOfferings.com, nennt als Anleger mit den höchsten Erträgen diejenigen mit einigen kleinen Investitionen in winzige Startup-Unternehmen, die sie dann vergaßen. „Wenn ein oder zwei Ideen erfolgreich sind, kann das große Auswirkungen auf eine Anlagerendite haben”, sagt Taulli. „Darum geht es ja bei Risikokapital.”

3. Diversifizieren

Indem man in eine Mischung von Anlagen investiert und diese durch Marktzyklen hindurch hält, kann man genug Risiko eingehen, um tatsächlich eine anständige Rendite zu erzielen - und gleichzeitig nicht zu hart von Verlusten einzelner Titel oder Anlageformen getroffen werden. Der aktuelle Investment-Guide von BusinessWeek enthält einige Vorschläge für alternative Anlagen.

4. Eine weiße Weste behalten

Heute versuchen zu viele Menschen, im Leben voranzukommen, indem sie eine Abkürzung nehmen - bei einem Examen betrügen, Bilanzen frisieren, Ideen von Kollegen klauen, sagt Callahan. Trotz einiger aktueller Fälle, bei denen Topmanager auf frischer Tat beim Unternehmensbetrug ertappt und verurteilt wurden, ist das Risiko, erwischt zu werden, ziemlich gering. Das ist nach Callahans Ansicht einer der Gründe, weswegen Wirtschaftskriminalität so weit verbreitet ist.

„Das wirkliche Risiko ist, seine Seele zu verlieren”, sagt Callahan. „Die Leute denken, man könne seine Werte später nachholen. Aber Betrug kann Glatteis sein, und Du wirst es vielleicht bereuen, auch wenn es Dich nicht in ganz große Schwierigkeiten bringt.”

5. Auf den Preis achten

Suchen wir am Ende nicht vielmehr das Glück als den Reichtum? Immer mehr wissenschaftliche Forschungen zeigen, daß das Glück des Einzelnen im Allgemeinen mit einer Einkommenssteigerung nicht zunimmt.

Robert Frank, Professor an der Johnson Graduate School of Management an der Cornell Universität begründete dies im Frühjahr 2004 in einem Artikel in Daedalus, der Zeitschrift der American Academy of Arts, damit, daß Menschen mit steigendem Reichtum ihr Geld für Dinge wie größere Häuser und teurere Autos ausgeben, die ihre Lebensqualität nicht verbessern.

Frank schlägt statt dessen vor, daß die Amerikaner ihr Einkommen verwenden sollten, um „unscheinbare Güter” zu erwerben - wie die Freiheit, ohne einen langen Weg zur Arbeit oder ohne eine stressigen Job zu leben. Dies ist ein Ziel, das man auf seinem Weg zum Reichtum im Auge behalten sollte - je langsamer desto besser.


aus: FAZ.net

Dienstag, 21. Juni 2005

Manager verhalten sich wie Paviane

Verhaltensmuster
"Manager können von Affen viel lernen"


21. Juni 2005 Als Zoologe hat der Schweizer Robert Keller über Jahre die Kommunikation der Mantelpaviane untersucht. Seine These: Die Verhaltensweisen der Tiere lassen sich mit Abläufen in Wirtschaftsunternehmen vergleichen. Im Interview verrät er Details über die Rolle der Weibchen.


Herr Keller, was können Manager von Affen lernen?

Affen können zumindest Ideen liefern, wie man es in Unternehmen besser machen könnte.

Sie haben zuerst im Zoo und dann in den Chefetagen von Konzernen gearbeitet. Gibt es da tatsächlich Parallelen?


Vorbild Mantelpavian
Als ich vor 23 Jahren den Beruf gewechselt habe, von der Verhaltensforschung im Tiergarten in ein Unternehmen, da ist mir schnell aufgefallen, wie erstaunlich ähnlich alles ist. In den Büros trifft man oft auf Verhaltensweisen wie bei Tieren, die nicht besonders gut gehalten werden.

Wodurch fallen die auf?

Durch Stereotypen, übermäßiges Aggressionsverhalten, übermäßiges Eßverhalten. Nehmen Sie den Tiger, der im Käfig auf und ab geht. Wenn ich bei meinem Vorgesetzten ins Büro ging, stand der auf und marschierte genauso auf und ab. Nach einem halben Jahr in dem Konzern habe ich bei einem Meeting des oberen Managements gesagt, mir kommt das hier vor wie in einer Pavianherde.

Die Manager-Kollegen werden sich über den Vergleich gefreut haben.

Natürlich nicht. Aber genetisch ist der Unterschied zu gewissen Affen sehr klein. Warum soll man da nicht mit gleichen Methoden arbeiten? Man kann damit sehr schnell aufzeigen, welche Faktoren über Erfolg des Individuums und der Gruppe entscheiden, nach welchen Regeln die Beziehungen zwischen Managern und in Teams ablaufen.

Die Untergebenen scharwenzeln um den Chef - in der Affenherde wie im Unternehmen?

Die Parallelen sind nicht zu leugnen: Wie werden Ränge zur Schau gestellt? Wie demonstrieren Ranghohe, daß sie ranghoch sind? Wie erkennen Niedere das an? Bei den Pavianen nähern sich rangtiefe Tiere relativ vorsichtig, manchmal sogar mit dem Hinterteil voran. Beim Menschen gibt es Ähnliches, vom Knicks in früheren Tagen bis zur japanischen Praxis, sich vor Höheren auf den Boden zu legen - alles Zeichen der Unterwerfung wie in der Tierwelt. Dort erkennt man ranghohe Tiere am aufrechten Gang, sie sehen meist gesünder und kräftiger aus - alles beim Menschen sehr ähnlich. Wenn Sie in gewisse Büros reingehen, können Sie gleich sagen: Ah, hier habe ich es mit einem Ranghohen zu tun.

Im Konzern geht es darum, wer wird CEO. Beim Affen-Clan wer wird Harems-Chef. Ähneln sich die Mechanismen des Aufstiegs?

Beidesmal geht es über die Verfügungsgewalt über Mitarbeiter, nur ist das im Unternehmen geschlechtsneutral. Je mehr Mitarbeiter, um so höher rangiere ich in der Organisation. Das gilt für viele Unternehmen wie für Paviane. Je mehr Damen ich habe, desto ranghöher bin ich.

Bei Mensch wie Tier gilt: Entscheidend ist die Hierarchie.

Der Pavian-Chef beherrscht seine Gruppe, seinen Harem. Er sagt, was gut ist und was nicht. Er bestraft Weibchen, wenn sie sich falsch verhalten. Rangtiefe Weibchen können sich in gewissen Situationen aber gegen ranghohe Weibchen durchsetzen, zum Beispiel durch gesicherte Drohung.

Wie sieht die aus?

Das rangtiefe Weibchen kehrt dem Männchen das Hinterteil zu und signalisiert ihm so seine Unterwerfung. Gleichzeitig provoziert es den Blickkontakt zu einem anderen Weibchen. Weil dieses Tier nun zwangsläufig auch das Männchen direkt anschaut, wird es von ihm dafür mit einem Nackenbiß bestraft. Der Clan-Chef zeigt: So nicht!

Daraus lernen wir: Wer sich auf dem Weg nach oben gegen Rivalen durchsetzen will, muß sich erst des Rückhalts des Höchsten versichern.

So ist das zu interpretieren. Wenn ich als rangtiefer zu gewissen Ressourcen Zugang haben möchte, etwa zu Investitionsgeldern für ein Projekt, dann versuche ich den übergeordneten Chef so weit zu bringen, daß er den anderen androht, nicht mich.

Absolute Loyalität zum Obersten zahlt sich für die Karriere aus.

So ist es. Bei Pavianen liefert das rangniedere Weibchen Ehrerbietung und Zuwendung - wenn Sie wollen einen added value, für das Männchen sehr angenehm. Wie das in der Unternehmenswelt zugeht, da schweigt des Sängers Höflichkeit. Die Mechanismen sind vergleichbar.

Und in welchen Bereichen haben uns die Affen etwas voraus?

Bei der Nachfolgeplanung zum Beispiel. Die machen Unternehmen häufig schlecht. Man sendet Headhunter aus, man selektioniert innerhalb der Firma. Am Ende stellt sich trotzdem die Frage: Warum erhält nicht die viel besser geeignete Person die Stelle? Offensichtlich weil andere Dinge eine viel wichtigere Rolle spielen als meine Fähigkeiten: Allianzen, Netze, Partner. Diese Willkür habe ich oft erlebt.

Bei Pavianen dagegen gewinnt der Bessere und Klügere?

Die Entscheidungsfindung läuft viel objektiver, viel transparenter. Der ganze Pavian-Clan sieht: Wer macht die besten Vorschläge zur Nahrungsversorgung, und bei wem bleiben wir hungrig? Wer eine schlechte Lösung präsentiert, dessen Stimme ist über längere Zeit gesehen weniger wert. Es spielt nicht nur die Rangordnung und die Stärke eine Rolle, sondern die Qualität der Vorschläge zum Wohl der Gruppe.

Woran wird das gemessen? Was ist das Unternehmensziel des Pavian-Clans?

Hauptziel der Unternehmung Pavian-Gruppe ist es, zu überleben und sich möglichst gut fortzupflanzen, damit möglichst viele Gene weiterkommen. Dazu gibt es verschiedene Parameter: Ein guter Schlaf-Felsen in der Halbwüste, der vor Feinden schützt. Eine gute Route zum Futter, ein gutes Wasserloch. Daran wird der zukünftige Harems-Chef gemessen, bei schlechten Entscheidungen suchen sich die Weibchen andere Männchen. Weiter sind für diese Männchen Allianzen mit ranghohen Männchen schwieriger. Übertragen auf das Unternehmen: Wird der falsche Chef gewählt, suchen sich die besten Mitarbeiter eine andere Firma.

Wer entscheidet über die Strategie, über den richtigen Weg zum Wasserloch?

Die jungen Männchen schlagen vor, die Höheren urteilen - ähnlich wie im Unternehmen. Die Jungen gehen einige Schritte in die Richtung, die sie für den Marsch zum Wasserloch vorschlagen. Dann setzen sie sich und drehen sich zum Alphatier um. Ist es einverstanden, bewegt es sich auch ein paar Meter in diese Richtung. Wenn nicht, schaut es weg. So stehen immer wieder zwei, drei Männchen auf und gehen ein paar Schritte, während alle anderen zuschauen. Und irgendwann entscheiden sich alle - per Mehrheitsvotum, wenn man so will.

Empfehlen Sie diese Basisdemokratie Unternehmen?

Das Problem jeder Organisation, egal ob Affenherde oder Unternehmen, ist, daß alle in eine Richtung marschieren müssen. Die Paviane beginnen ihre Futtersuche in kleinen Teams, sehen und hören sich stundenlang nicht mehr - und treffen sich am Ende doch am selben Wasserloch. Weil sie wissen, warum sie dort hingehen, weil sie die Entscheidungsfindung beobachtet haben. Bei Unternehmen ist dies häufig nicht der Fall. Entscheidungen fallen hinter verschlossenen Türen. Mitarbeiter haben keine Ahnung von dem strategischen Ziel oder interpretieren es falsch, da sie nur die Hälfte der Information bekommen. Und dann staunt das Management, daß nicht alle in die gleiche Richtung ziehen.

Kennen Affen auch taktische Spielchen unter Führungskräften?

Das kann sich der Pavian nicht leisten. Er muß jeden Tag an sein Wasser, er muß jeden Tag sein Futter haben. Beim Menschen spielen mehr soft factors, die schwer zu durchschauen sind, eine Rolle. Es geht auch nicht um Leben und Tod, sondern um mehr oder weniger Gewinn. Der Mitarbeiter kann in die nächste Firma, wenn seine nicht mehr läuft. Der Pavian kann das nicht. Entweder frißt ihn der Leopard oder nicht. Die Selektionsfaktoren sind viel härter, viel klarer, sie greifen viel tiefer ein ins Leben des Individuums und der Gruppe.

Wollen Sie damit sagen: Je härter es in einem Konzern zugeht, um so erfolgreicher ist er?

Ich würde meinen ja, solange die Unternehmenskultur fair und human ist. Zumindest fallen Entscheidungen schneller. Unternehmen, denen es gutgeht, haben große Mühe, etwas zu ändern - auch wenn sie durch Markt- oder Kundenanalysen genau wissen, daß dies notwendig wäre. Wie Tiere schaffen wir es oft nicht, vorausschauend zu handeln.

Woran liegt das?

Offensichtlich spielt uns das biologische Erbe einen Streich. Es gibt die extreme These, der Mensch ist nur das Vehikel, damit sich Gene fortpflanzen. Es ist nicht zu übersehen, daß gewisse Herrscher alles nur für ihre Genfortpflanzung machen und dabei vergessen, was links und rechts ist. Noch immer zählen die Attribute, die früher Voraussetzung für Kinder waren: Macht und Geld.

Wie egoistisch dürfen Manager sein, ohne dem Unternehmen zu schaden?

Prinzipiell ist es nicht schlecht, wenn ein Manager egoistisch versucht seine Meinung durchzusetzen. Er muß nur schauen, daß die aufbaut auf gewissen Erfahrungen seiner Mitarbeiter und diese entsprechend motiviert. Längerfristig führt das sonst zum Bankrott. Ein Pavian-Chef kann nicht sagen: Weil ich Egoist bin, weil ich einen internen Konkurrenten ausschalten will, suchen wir heute kein Wasserloch, anderes nützt mir mehr. Bei Affen geht das nicht. Solche Verhaltensweisen sehe ich aber bei Managern.


Da Gespräch führte Georg Meck

Text: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 19.06.2005, Nr. 24 / Seite 37

Samstag, 12. März 2005

ITB: Alltours fordert Mindest-Reisepreise

Tourismus
Alltours überrascht Reisebranche mit Kerosinsteuer-Forderung


12. März 2005 Der Reiseveranstalter Alltours hat sich als erster großer Flugreisen-Anbieter für eine Kerosinsteuer ausgesprochen und damit die eigene Branche überrascht.


Auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin forderte der viertgrößte deutsche Reiseanbieter zudem staatlich festgelegte Mindestpreise für Flugtickets und ein generelles Subventionsverbot für Billigfluglinien. Der Präsident des Deutschen Reisebüro- und Reiseveranstalterverbandes (DRV), Klaus Laepple, zeigte sich irritiert über den Vorstoß zur Kerosinsteuer. Die Idee eines Mindestflugpreises sei abwegig.

„Die Lockvogelangebote der Billigfluglinien sind umweltpolitisch absolut verantwortungslos und obendrein kaufmännisch unseriös", sagte Alltours-Chef Willi Verhuven am Samstag in Berlin. Beim Urlauber werde jedes Gefühl für Leistung zerstört.

Branche bisher geschlossen gegen Kerosinsteuer

Alltours ist mit jährlich knapp 1,5 Millionen Urlaubern und einem Umsatz von 1,27 Milliarden Euro Deutschlands viertgrößter Reiseveranstalter. Verhuven sagte, er sei sich bewußt, daß er mit seinem Vorstoß die Reise- und Luftfahrtbranche provoziere. Bisher treten die führenden Reisekonzerne, Fluglinien und Verbände geschlossen gegen eine Kerosinsteuer und andere Aufschläge für Flugreisen an. Er habe seinen wichtigsten Flugpartner Air Berlin vorab über seine Initiative informiert, sagte Verhuven.

"In Zeiten der Klimaveränderungen müssen wir sehen, daß wir mit dem Flugzeug schon erheblich zur Umweltverschmutzung beitragen", sagte der Alltours-Chef. „Deshalb muß für Flüge ein angemessener Preis gezahlt werden.”

Ruf nach Subventionsverbot fürBilligflieger

Alltours unterstütze daher die Überlegungen der Bundesregierung und der EU-Kommission zur Einführung einer europaweiten Kerosinsteuer oder einer Flugticket-Abgabe, sagte Verhuven. Auch der EU-Plan, die öffentlichen Beihilfen für Billigfluglinien zu beschneiden, sei richtig. Gegenwärtig bestehe auf Grund einer „absurden” Förderung von Billigflughäfen an vielen Flughäfen in Deutschland ein starkes Überangebot. Auch für Fluglinien müsse, wie seit Jahren bei Reiseveranstaltern vorgeschrieben, eine Konkursversicherung zur Pflicht werden.

Aus Sicht Verhuvens muß sich die Touristik mit den ökologischen Folgen von Massenurlaub auseinandersetzen. In den vergangenen Jahren habe sich in dieser Hinsicht insbesondere bei den Hotels viel getan. Alltours werde jetzt auf Mallorca die von der Regionalregierung geplante grüne Umweltkarte unterstützten und ein bestimmtes Kontinent für seine Gäste übernehmen.

DRV-Präsident - Kerosinsteuer und Mindestpreis falscher Weg

DRV-Präsident Laepple hält den Vorstoß von Alltours in vielen Punkten für unsinnig. „Belastungen durch Lärm und Schadstoffemissionen im Luftverkehr lassen sich nicht über eine Kerosinsteuer verringern", sagte Laepple. „Das kann man nur technisch lösen, in dem die Flugzeuge leiser werden und weniger Treibstoff verbrauchen.” Notwendig seien internationale Umweltvorgaben für Flugzeuge, die sich auf Flughäfen bei den Gebühren niederschlagen könnten. Flugzeuge sollten auch in einen internationalen Emissionshandel einbezogen werden.

Von Mindestpreisen für Flüge hält der DRV gar nichts. „Wir wollen doch nicht zurück in die sozialistische Planwirtschaft", sagte Laepple. Der nächste Schritt seien dann womöglich festgelegte Höchstpreise. Die Einschränkung von staatlichen Hilfen für Billigfluglinien hingegen unterstütze die Touristikbranche bereits. „Aber Reden und Handeln müssen auch übereinstimmen. Denn Alltours fliegt Urlauber mit Billigfliegern vom Flughafen Weeze bei Düsseldorf aus", sagte Laepple.


Text: Reuters
Bildmaterial: picture-alliance/ dpa/dpaweb

Samstag, 5. März 2005

DVB-H: Neue Technik, alte Sorgen

DVB-H: Neue Technik, alte Sorgen

DVB-H (Digital Video Broadcasting, Handheld), die Technik für Digitalfernsehen auf dem Handy, macht Fortschritte: Auf der gestern zu Ende gegangenen Konferenz DVB World 2005 in Dublin kündigte der Mobilfunkprovider O2 an, einen sechsmonatigen Versuch mit dem Programmanbieter NTL[1] und Nokia zu starten. In Oxford sollen neun Sender 120 Quadratkilometer abdecken und 250 Pilotkunden versorgen, meldet die EE Times. Als Empfangsgerät könnte Nokias 7700[2] dienen.

Jedoch beklagte Mike Short, Vize-Entwicklungschef von mmO2, das akute Fehlen einer einheitlichen Frequenzzuteilung für DVB-H in Europa. Er befürchtet eine verzögerte Markteinführung, die konkurrierenden Verfahren ein Gelegenheitsfenster öffnet und zu einem Systemkampf wie einst bei Videorecordern mit VHS gegen Beta führen könnte. Als Konkurrent könnte sich ein erweiterter DAB-Standard (Digital Audio Broadcast) entpuppen: Digital-Rundfunk hat sich am Markt nicht durchgesetzt[3], die ihm zugeteilten Frequenzen liegen mehr oder weniger brach.

Viele Entwickler halten die bisher vom herkömmlichen Analogfernsehen belegten Frequenzen[4] im Band IV für DVB-H geeignet. David Wood, Abteilungschef Neue Techniken bei der European Broadcasting Union (EBU[5]), zählt noch einen Teil von Band V (Kanäle 40 bis 49) zum bevorzugten Spektrum. Doch muss sich DVB-H diese Blöcke mit dem bereits aktiven DVB-T teilen. In den USA laufen DVB-H-Versuche dagegen im L-Band (1,5 GHz), was hierzulande für DAB reserviert ist.

(ea[6]/c't) (ea/c't)



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[4] http://info.electronicwerkstatt.de/bereiche/fernsehtechnik/frequenzen_und_normen/frequenzverteilung/frequenzverteilung.html
[5] http://www.ebu.ch/
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Sonntag, 20. Februar 2005

Germany's economy: A view from another planet

Germany's economy: A view from another planet

Feb 17th 2005
From The Economist print edition


A contrarian view of the German economy

NATIONAL stereotypes can become outdated. Some British food today holds its own against French cuisine. Swiss trains do not always run on time. Similarly, Germany's image as the sick man of Europe, with high costs and flabby firms unable to compete in the global marketplace, is now starting to curl at the edges. German business is regaining its vigour.

To make such a claim in the week when new figures showed that Germany's GDP fell by 0.2% in the fourth quarter of last year, leaving output only 0.6% up on a year ago, may seem a touch unworldly. However, coming from a different planet sometimes makes it easier to peer through the conventional wisdom. A Martian landing on Earth today and faced with a choice between investing in America or Germany might well choose the latter.

How can Europe's slowest-growing economy possibly be a good investment? Commentators marvel at the gains in productivity and profits in America in recent years, thanks to firms' aggressive cost-cutting. Yet corporate Germany has made even greater strides to cut costs and improve its competitiveness. A study by Deutsche Bank suggests that Germany's productivity growth has been just as fast as America's since 1995 if both are measured on the same basis. Wages in Germany, however, have grown more slowly, so unit labour costs have fallen. Partly thanks to such pruning, Germany's real trade-weighted exchange rate with the rest of the world (based on relative labour costs) has risen by only 4% since early 2002 despite the surge in the euro against the dollar (see article).

German business is supposedly too flabby to compete in world markets. Yet over the past five years German exports have grown more than three times faster than America's, pushing Germany ahead of America as the world's biggest exporter. Germany is the only G7 country that has increased its share of world exports over the past five years, a period of increasing Chinese competition. America's share of world markets has dropped from 14% to 11%. To our Martian, it might appear that America, not Germany, is the deadbeat economy. Corporate profits have also been rising faster in Germany than in the United States. German equities have outperformed those on Wall Street over the past couple of years, yet p/e ratios suggest that Deutschland Inc looks like an excellent “buy”.



The paradox of thrift
But if German business is in such great shape, why is the country's economy not growing more strongly. The blame lies with weak consumer spending and business investment, largely as a consequence of the successful efforts of German firms to become fitter. Real wages have been squeezed and workers, fearful of losing their jobs and of looming cuts in welfare benefits, are saving more. Higher profits will eventually encourage new investment and jobs, but the short-term cost is weaker growth. One thing that the government could do to speed up this process is to remove barriers to job creation, especially in services, which are choked by a tangle of red tape.

Some critics also urge Germany to ease its monetary and fiscal policies to boost spending. If only it could: interest rates are set by the European Central Bank on the basis of monetary conditions in the whole of the euro area, not just in Germany; in any case, real interest rates are historically low. Germany could further flout Europe's ill-conceived fiscal rules, run a bigger budget deficit and cut taxes. But households, already worried about how the government will pay their future pensions, might save, not spend, any tax cuts.

Against the 11% of their income put aside by Germans, American households save less than 1%. America's government is also far more spendthrift: adjusted for the economic cycle, its budget deficit is twice as large as Germany's. As a result of inadequate saving, America has a current-account deficit of 6% of GDP. By contrast, Germany has a surplus of 3%. It is true that less saving and more borrowing has propped up consumer spending in America, but one wonders how long that can last. Without higher saving, American investment and hence future living standards will eventually be constrained. In some ways, a Martian might argue, America's economy needs more restructuring than Germany's.

Donnerstag, 17. Februar 2005

Aldi startet Online-Verkauf

SPIEGEL ONLINE - 17. Februar 2005, 12:32
URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,342273,00.html
Foto-Service geplant

Aldi startet Online-Verkauf

Die Angebote der Woche und ein Filialsucher - das Netzangebot von Aldi nimmt sich bescheiden aus. Doch das soll sich ändern. Zusammen mit dem Computerhersteller Medion bereitet der Discounter den Einstieg ins Internetgeschäft vor.



Aldi Süd: Fotos per Knopfdruck bestellen
Hamburg - Zunächst wollen die Einzelhandelsgruppen Aldi Süd und Aldi Nord einen Fotoservice über das Internet anbieten. Bereits ab 1. April könnten die Kunden unter der Webadresse "aldi-fotos.de" eine kostenlose Software zum Speichern und Bearbeiten digitaler Bilder abrufen können, berichtet das "Manager Magazin".

Wer Abzüge von seinen Schnappschüssen haben wolle, könne diese markieren und per Knopfdruck anfordern. Wenige Tage später soll der Kunde dann seine Paperbilder samt Rechnung per Post erhalten.

Aldi Süd und Aldi Nord fungieren zwar als Aushängeschilder, haben aber mit dem neuen Service nichts zu tun. Der Betreiber, der das Konzept entwickelt hat und sich um den Ablauf kümmert, ist die Essener Firma Medion, seit Jahren Aldis wichtigster Lieferant von Computern, Fernsehern und sonstigem Elektronikgerät.

Zudem sprechen Medion und Aldi über einen digitalen Musikvertrieb. Wenn sich die beiden Partner einigen, könnte künftig die Plattform "medionmusic.com", über die sich Kunden seit 2004 gegen Gebühr Musikstücke aus dem Netz laden, auch unter dem Aldi-Logo laufen.

Wagniskapital bleibt Mangelware

Investitionen
Wagniskapital bleibt Mangelware


16. Februar 2005 Auf dem deutschen Wagniskapitalmarkt ist die erhoffte Trendwende trotz einzelner Lichtblicke nicht gelungen. So sind im vergangenen Jahr die Risikokapital-Investitionen um 7 Prozent auf 501 Millionen Euro zurückgegangen, ergab eine Studie der Unternehmensberatung Ernst & Young und des Analyseinstituts Venture-One. Im Vergleich zum Boomjahr 2000 sanken die Investitionen sogar um 85 Prozent. Zudem hinkte der deutsche Markt dem europäischen abermals hinterher, denn auf dem gesamten Kontinent gingen die Investitionen im Jahr 2004 nur um ein Prozent auf 3,49 Milliarden Euro zurück.


Deutschland sei im Vergleich zu den angelsächsischen Märkten in der Wagnisfinanzierung noch ein „Schwellenland”, urteilt Götz Hoyer von der auf Beteiligungskapital spezialisierten Beratung Mackewicz & Partner. Besonders ausgetrocknet ist hierzulande die Finanzierung von Gründungsunternehmen und noch nicht etablierten Geschäftsmodellen (Seed- oder Frühphasenfinanzierung). „Die Beteiligungsunternehmen vertrauen vor allem auf das Wachstum reifer und bereits etablierter Unternehmen. Jüngere Unternehmen, deren Entwicklung mit größeren Risiken behaftet ist, haben es nach wie vor schwerer, Investoren zu überzeugen”, kommentiert Ernst-&-Young-Partnerin Julie Teigland diesen Trend. Mit nur 34 sogenannten Seed- und Erstrundenfinanzierungen seien diese auf den niedrigsten Stand der vergangenen fünf Jahre gefallen.

Schlechte Erfahrungen

Viele Wagniskapitalgeber haben sich in der Hochphase der New Economy an nicht ausgereiften Geschäftsmodellen die Finger verbrannt und neigen nun dazu, sich mit ersten Umsätzen auf etablierte Unternehmen zu konzentrieren. Für neugegründete Unternehmen bleiben die sogenannten Business Angels, von denen es in Deutschland im internationalen Vergleich allerdings zuwenig gibt, und staatliche Geldgeber. Hier sollte in diesem Jahr eigentlich neues Geld sprudeln, da die Bundesregierung einen eigenen Frühphasen-Fonds im Volumen von 200 Millionen Euro geplant hatte. Doch die Finanzierung hängt von der im Vermittlungsausschuß steckengebliebenen Abschaffung der Eigenheimzulage ab.

Anlaß zur Hoffnung geben aber die deutschen Beteiligungsgesellschaften, die im vergangenen Jahr erstmals wieder mehr investierten als in den Vorjahren. Laut dem „Venture Capital-Panel” der Beratung Mackewicz & Partner investierten die deutschen Wagniskapitalgeber 469 Millionen Euro und damit mehr als 100 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Zudem stiegen die neu abgeschlossenen Beteiligungen von 74 auf 94 und „signalisieren eine deutliche Belebung der Branche”, heißt es in der Studie. Der aktivste Investor war im Jahr 2004 die Münchener Techno Venture Management (TVM), die knapp 90 Millionen Euro neu investierte (siehe Grafik). Darauf folgte die börsennotierte 3i-Gruppe, die 67 Millionen Euro für neue Beteiligungen ausgab. Investitionsschwerpunkte waren abermals die Biotechnologie- und Pharmaindustrie sowie die Softwarebranche.

„Ich bin nicht optimistisch”

Lebenszeichen hatte die deutsche Risikokapitalszene jüngst auch durch neu aufgelegte Fonds von sich gegeben. So meldeten die Branchenführer TVM und Wellington erste Erfolge beim Einsammeln der Gelder. Nach Einschätzung des Bundesverbands Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) werden in diesem Jahr rund 30 Wagniskapitalfirmen neue Fonds auflegen. Viele werden es aber wohl nicht schaffen: „Ich bin da nicht optimistisch”, sagte Thomas Kühr, Vorstandschef des BVK. Problematisch ist die große Zurückhaltung deutscher Fondsinvestoren. So kam auch bei Wellington und TVM das Gros der Investoren aus dem Ausland. Dabei ist der Einstiegszeitpunkt in Deutschland laut einer Studie von Mackewicz & Partner derzeit günstiger denn je, da die Unternehmensbeteiligungen für wenig Geld zu haben sind. Außerdem habe sich der deutsche Wagniskapitalmarkt in den vergangenen fünf Jahren professionalisiert.


Text: da., F.A.Z., 17.02.2005, Nr. 40 / Seite 23

Mittwoch, 16. Februar 2005

European Economies: Shrinking Giants

Europe's shrinking giants

Feb 15th 2005
From The Economist Global Agenda


The economies of Germany and Italy both shrank in the past quarter. But Germany’s prospects look less grim than those of its southern neighbour





Get article background

EUROPE’S biggest economy got a little smaller last quarter. Germany’s GDP shrank at an annualised rate of 0.9% in the last three months of 2004, according to first estimates released on Tuesday January 15th. The economy thus failed to live up to the diminished expectations of analysts, who anticipated some growth, however weak, in Europe’s supine giant.

Germany’s is not the only big European economy stretched flat on its back. Italy’s GDP also fell, at an annualised rate of 1.2%, in the fourth quarter. The euro area as a whole managed to grow at an anaemic annual pace of about 0.8%, pulled along by France, which grew by 2.8%, and Spain, which reported healthy growth of 3.2%. The euro-area countries share a common currency, but not a common fate.

Germany’s plight is perhaps the most puzzling. The typical German recovery is led by exports, and 2004 was a vintage year for world trade. Germany carried off the prize for the world’s leading exporter (of goods, if not of services) for the second year in a row. But Germany’s impressive performance overseas failed to stir much demand at home. The stimulating effects of foreign sales normally multiply throughout the domestic economy. But this time, the “export multiplier”, as economists call it, came to nought.

What went wrong? According to Goldman Sachs, an investment bank, Germany’s “silent corporate revolution” may be partly to blame. The much noisier overhaul of Germany’s welfare system, pursued by Gerhard Schröder, the chancellor, may also have been a factor. German firms have squeezed extra hours out of their workers, but for no extra pay. In June, for example, Siemens lengthened the working week from 35 hours to 40 in two plants, without raising wages. Wage moderation has also prevailed in Germany’s public sector. Workers, therefore, had no extra money to spend: retail sales fell in December, for the third month in four. The shops, in turn, had no reason to hire. Thus the sales assistants they might have employed remained on Germany’s jobless rolls, which topped 5m in December, where they linger, waiting for Mr Schröder to cut their benefits.

The contrast with France is quite stark. Buoyed by low interest rates and high house prices, the French have shed their reluctance to spend. Goldman Sachs reports that French household consumption, in real terms, increased by 8.7% between 2000 and 2004. In Germany, it grew by just 0.8%. The French economy has thus enjoyed several spurts of growth in recent years. It is, says Charles Dumas of Lombard Street Research, an economic consultancy, a race between the French hare and the German tortoise.

There are now some hopeful signs of the German tortoise coming out of his shell. The country’s corporate revolution has weakened labour’s claim on the national product, leaving more room for profits. That, and low interest rates, should encourage firms to invest and, eventually, with luck, create jobs. German makers of machinery and the like reported strong interest in their products in December. Indeed, orders from German customers reached their highest level since records began in 1991. The mood of analysts and institutional investors is also lifting, according to Germany’s Centre for European Economic Research (ZEW). Its widely-watched index of economic sentiment, released on Tuesday, showed a clear improvement in February, following a similar rise the month before.

Reasons for optimism are harder to find in Italy. For years, the Italians congratulated themselves over il sorpasso, their national income’s surpassing of Britain’s (since reversed). The tightly-knit clusters of textile firms that dotted the Emilia-Romagna region inspired a new interest in industrial ecology, as governments everywhere tried to cultivate their own thriving industrial districts.

Many in Italy now think their industrial ecology is facing a wave of extinction. The Italians, like the Germans, fear the competitive threat from eastern Europe and East Asia. Neither country can possibly compete with the low-wage labour such countries offer. But the Italians, unlike the Germans, thus seem to have concluded that restraining labour costs is futile.

Such defeatism is misplaced. Competitiveness is not simply a matter of low wages. In the Czech Republic, for example, manufacturing wages are less than a fifth of those paid in Germany. But Czech workers are also much less productive. Thus the labour costs of making a unit of output, according to Goldman Sachs, are 72% of the costs incurred in Germany.

Besides, competitiveness is a matter of degree, not kind. Raising competitiveness a notch raises an economy’s prospects incrementally. As Germany has gained a grip on the cost of its labour, it has maintained its share of world export markets, even as Italy’s has declined. The Italians therefore need to emulate Germany’s silent corporate revolution—although not much in Italy happens noiselessly. The revolution’s rewards may be slow and incremental. But that is better than adding to the country’s slow and steady losses.

Dienstag, 15. Februar 2005

Hans-Rudolf Wöhrl will Plympic Airlines retten

SPIEGEL ONLINE - 15. Februar 2005, 20:46
URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,341936,00.html

Neues Abenteuer: Airline-Liebhaber Wöhrl an Olympic interessiert

Von Matthias Streitz

Bald zwei Jahre ist es her, dass der Luftfahrt-Fan Hans-Rudolf Wöhrl für einen symbolischen Euro die Krisen-Airline Deutsche BA kaufte - nun ist er bereit für neue Wagnisse. Der Nürnberger traut sich zu, die völlig marode griechische Staatsairline Olympic zu sanieren.

Risiko-Liebhaber Wöhrl: Neuer Einsatzort Athen?
Hamburg - Sprecher der dba bestätigten am Abend gegenüber SPIEGEL ONLINE, dass Wöhrl kürzlich nach Athen gereist sei und mit der dortigen Regierung über die geplante Privatisierung der Fluggesellschaft gesprochen habe. Wöhrl sei interessiert daran, bei dieser Privatisierung eine Rolle zu spielen.

Nach Auskunft der Sprecher ist die dba selbst nicht direkt involviert. Von einer Olympic-Übernahme durch die dba, von der das "Handesblatt" in seiner Mittwochsausgabe berichtet, könne also keine Rede sein. Wöhrl handle vielmehr in seiner Rolle als Chef und Gesellschafter der Beteiligungs- und Beratungsgesellschaft Intro GmbH.

Keine Auskunft gaben die Sprecher zu der Frage, ob Wöhrl eine alleinige Übernahme von Olympic anstrebe oder andere Modelle wie etwa eine Beteiligung und eine Lösung mit mehreren Partnern möglich seien.

Titanische Aufgabe

Die Sanierung des Griechenfliegers wäre Wöhrls bisher wohl schwierigste Prüfung: Olympic Airlines, früher Olympic Airways, gilt als Dauerkrisenfall unter den staatlichen Carriern in Europa und wäre ohne vielfache Hilfe der Athener Regierung längst bankrott. Mehrere bisherige Privatisierungsversuche sind gescheitert.

Im Jahr 2003 hatte der Staatsflieger bei nur 64 Millionen Euro Umsatz einen Verlust von gut 23 Millionen gemacht - die Zahlen für 2004 liegen noch nicht vor. Der griechische Verkehrsminister Michael Liapis hatte gewarnt, der schnelle Verkauf sei die letzte Chance für Olympic. Immerhin: Neben Wöhrls Intro soll es noch sechs weitere Interessenten geben.

Wöhrl, 58, ist Erbe und Miteigentümer der Modekette Wöhrl, begeistert sich aber seit seiner Jugend für die Luftfahrt und ist ausgebildeter Pilot. Schon 1974 gründete er den Nürnberger Flugdienst NFD, der später in Eurowings aufging. Wöhrl wurde so zum Pionier des Regionalflugverkehrs in Deutschland.

Baustellen auch in München

Für Furore sorgte er, als er im Juni 2003 ebenfalls über die Intro GmbH die chronisch verlustreiche Deutsche BA für einen symbolischen Euro von der überforderten Mutter British Airways übernahm. Wöhrl hat die inzwischen in dba umgetaufte Airline zur Überraschung vieler Skeptiker bisher erfolgreich saniert - im Geschäftsjahr 2004/2005, das am 31. März endet, soll sie erstmals auf ein ausgeglichenes Ergebnis oder einen kleinen Profit kommen. Wöhrl hat die dba bis April 2004 selbst geführt und sich dann in den Aufsichtsrat zurückgezogen.

Über den Berg ist die Airline aber noch nicht: Mit zuletzt 14 Maschinen ist sie ein kleiner Player auf dem europäischen Flugmarkt, der durch die Expansion von Ryanair und easyJet und immer neue Billigairline-Gründungen durcheinandergewirbelt wird. Die Münchner Fluglinie denkt daher über eine engere Kooperation mit Germania Express (gexx) nach. Nach Aussage von Germania-Eigentümer Heinrich Bischoff ist sogar eine Fusion der beiden Firmen nicht ausgeschlossen.

Samstag, 29. Januar 2005

Springer will Pro7Sat1 von Haim Saban kaufen

Aktuell Wirtschaft Netzwirtschaft & Medien

Springer will an die Schalthebel bei ProSieben-Sat1
Medien
Springer sondiert Möglichkeiten einer Übernahme von ProSieben


29. Januar 2005 Der Medienkonzern Axel Springer sucht einem Pressebericht zufolge nach neuen Wegen für eine Übernahme des größten deutschen TV-Konzerns ProSiebenSat.1. Springer-Chef Mathias Döpfner und sein Finanzvorstand Steffen Naumann wollten am Wochenende bei einem Treffen mit ProSiebenSat.1-Haupteigner Haim Saban in Los Angeles Chancen für einen Kauf der Stimmrechtsmehrheit an der Senderfamilie ausloten.


Das berichten am Samstag übereinstimmend die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung und das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel” vorab. Demnach wurden bereits früher auch mit anderen potenziellen Interessenten Sondierungsgespräche geführt. Dazu zählt das Magazin den amerikanischen Medienkonzern Viacom, dem der deutschen Musiksender Viva Media gehört, den Medienunternehmer Rupert Murdoch und den auch im Mediengeschäft tätigen amerikanischen Mischkonzern General Electric (GE).

Kein Kommentar von Springer zu den Berichten

Branchenkreisen zufolge gibt es derzeit aber keine konkreten Verhandlungen über einen Mehrheitsverkauf von ProSiebenSat.1. „Es ist nicht so, daß kurzfristig ein Eigentümerwechsel ansteht", erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters aus den Kreisen. Eine ProSiebenSat.1-Sprecherin bestritt, daß der amerikanische Investor Saban einen Ausstieg aus der Senderfamilie plane. „Da ist nichts dran", sagte sie. Eine Springer-Sprecherin wollte den Bericht nicht kommentieren. Auch ein Saban-Sprecher in Deutschland lehnte eine Stellungnahme ab.

„Der Spiegel” zitierte Sabans Chefunterhändler Adam Chesnoff mit den Worten: „Wir sind sehr glücklich mit unserem Investment in Deutschland, und an unserer Position hat sich nichts geändert.” Eine Investorengruppe um Saban hatte ProSiebenSat.1 im Sommer 2003 übernommen. Sie hält derzeit 50,6 Prozent des Grundkapitals und rund 88 Prozent der Stimmrechte an dem TV-Konzern. Springer hält rund zwölf Prozent am Grundkapital.

Springer Preisvorstellung liegt angeblich bei 1,5 Milliarden Euro

„Eine Mehrheitsübernahme wäre für den Springer-Verlag eine interessante Perspektive", zitierte das Magazin aus unternehmensnahen Kreisen. Die Preisvorstellung des Konzerns liegt dem Bericht zufolge bei etwa 1,5 Milliarden Euro. Murdoch und GE hätten dagegen jeweils eine halbe Milliarde mehr in Aussicht gestellt.

Dem Bericht zufolge könnte Saban ProSiebenSat.1 „in der einen oder anderen Form” verbunden bleiben, auch wenn seine sechs Mitinvestoren ihre Anteile an der Senderfamilie verkaufen. Reuters erfuhr aus Branchenkreisen, generell sei davon auszugehen, daß Finanzinvestoren - wie sie zu der Saban-Gruppe gehörten - irgendwann einmal ihre Anteile wieder abgeben wollten.

Zutreffend sei auch, daß Springer und Saban über gemeinsame Projekte im In- und Ausland redeten. Zudem sei es kein Geheimnis, daß Springer ein grundsätzliches Interesse an der ProSiebenSat.1-Gruppe habe. In den Kreisen wurde darauf hingewiesen, daß Springer seinerzeit zu einem Konsortium gehörte, daß für den TV-Konzern mitgeboten hatte.


Text: Reuters
Bildmaterial: picture-alliance / dpa/dpaweb

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