Dienstag, 31. Mai 2005

Deutsche kaufen online ein

Artikel URL: http://de.news.yahoo.com/050531/12/4k9rw.html


Dienstag 31. Mai 2005, 04:48 Uhr
Computer & Cyberspace Hamburger und Nürnberger kaufen am meisten im Internet ein
Frankfurt/Main (AP) Die Hamburger und Nürnberger liegen beim Online-Shopping in Deutschland auf Platz eins und zwei. Danach folgen die Bewohner der Postleitzahlbezirke 14 (Berlin/Potsdam), 22 (Hamburger Umland) und 63 (Offenbach mit Umland). Dies ist das Ergebnis einer Auswertung von 20 Millionen Internet-Bestellungen, die im vergangenen Jahr über die Firma Pago eTransaction Services GmbH abgewickelt wurden.

Noch nicht einmal jede siebte Bestellung von Waren und Dienstleistungen im Internet kommt aus Mecklenburg-Vorpommern oder Sachsen. Der Anteil der ostdeutschen Online-Shopper sank im vergangenen Jahr von 22 auf 13,5 Prozent - bei einem ostdeutschen Bevölkerungsanteil von 16,4 Prozent. «Dieser Rückgang entspricht recht genau dem Verlust an Kaufkraft in den neuen Bundesländern», heißt es im Pago-Report 2005.

Der durchschnittliche Wert des Warenkorbs bei einer Internet-Bestellung blieb in Deutschland mit 54,54 Euro (2003: 54,89 Euro) weitgehend unverändert. Nach Regionen unterschieden lagen auch hier die Bewohner Nordwestdeutschlands an der Spitze: Bestellungen aus Orten, deren Postleitzahl mit einer 2 anfängt, hatten einen Warenwert von durchschnittlich 122,90 Euro. Ihrem Ruf als sparsame Schwaben wurden die Bewohner der Region zwischen Heilbronn und dem Bodensee gerecht - in den Orten mit einer 7er Postleitzahl erreichte der durchschnittliche Warenwert lediglich 27,43 Euro. Die Pago-Analytiker merken allerdings an, dass in diesen Wert übermäßig viele Transaktionen der Telekommunikationsbranche mit besonders niedrigen Beträgen eingingen.

Bei der Art der Zahlungsmittel habe es die Kreditkarte in Deutschland weiter schwer, sagte Pago-Geschäftsführer Rüdiger Trautmann im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AP. Sie kommt nur bei 28,7 Prozent aller Bestellungen von deutschen Online-Shoppern zum Einsatz, nachdem es 2003 noch fast 35 Prozent waren. Trotz des höheren Risikos für den Händler wickeln nahezu 64 Prozent der deutschen Online-Shopper ihre Bestellungen über das elektronische Lastschriftverfahren ab. Dabei seien Bestellungen mit einer Lastschrift ohne Deckung auf dem Konto die häufigste Betrugsform beim Online-Einkauf, erklärte Trautmann. «Der Anreiz, sich irgendetwas umsonst zu besorgen, ist sehr hoch.»

Hingegen ist die Kreditkarte in Großbritannien fast das alleinige Zahlungsmittel. Dort verdoppelte sich der Wert je Online-Bestellung im vergangenen Jahr auf 114,38 Euro. Dabei bestellen die deutschen Internet-Nutzer zu rund 96 Prozent nur bei Online-Shops im eigenen Land, während die britischen Online-Shops auch viele internationale Käufer anlocken. Die Angebote deutscher Online-Shops seien für Internet-Nutzer im Ausland nicht attraktiv genug, heißt es in der Studie.

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