Musikindustrie mahnt heise.de ab
Schlagabtausch
Musikindustrie mahnt "Heise.de" ab
"Gebrauchsanleitungen", hieß es am Freitagmorgen in einer Pressemitteilung der Deutschen Phonoverbände, "für illegale Kopierschutzknacker sind unzulässig". Wer solch kriminelles Material verbreitet, ist der Mitteilung auch zu entnehmen: "Heise.de", Deutschlands renommiertestes Portal für IT-Themen.
DPA
CD-Kopierschutz: Weitgehend unwirksam und mit einfachen Mitteln zu knacken
Nach der Novelle des Urheberrechtes im letzten Jahr setzte auch unter deutschen Softwareschmieden eine kleine Auswanderungswelle ein: Firmen, die ihr Geschäft mit Software machten, die dazu in der Lage ist, Kopierschutzmaßnahmen zu knacken, zog es in die Ferne. So sitzt auch SlySoft, Entwickler der einst weit verbreiteten Software "AnyDVD", inzwischen zumindest formell auf Antigua. Von dort aus versendet das Unternehmen seine Software in alle Welt - und gefragt sind die Programme nach wie vor.
Das liegt daran, dass sie eine Menge können. Was genau, das berichtete "Heise.de" am 19. Januar in einer Meldung - und verband diese natürlich treulich mit dem Hinweis darauf, dass der Einsatz der Software "in vielen Ländern - so auch in Deutschland und Österreich - inzwischen verboten" sei.
Für "die in ihren Rechten verletzten Musikunternehmen", hieß es in einer Pressemitteilung der Deutschen Phonoverbände vom Freitagmorgen, sei "eine solche 'Berichterstattung' (...) nicht hinnehmbar". Per Link habe der "sonst durchaus für seine Seriosität bekannte" Verlag Heise dazu beigetragen, eine illegale Software zu verbreiten, sie zudem durch die Schilderung ihres Leistungsspektrums ("Wir knacken den Kopierschutz") nachgerade beworben.
Die passenden Zitate lieferte die Pressemitteilung gleich mit:
"Auch die Pressefreiheit ist kein Freibrief: Anleitungen und Hilfestellungen für illegale Handlungen sind unzulässig und haben erst recht nichts mit seriöser Berichterstattung zu tun", erklärt Dr. Thorsten Braun, Syndikus der deutschen Phonoverbände. "Wer den Willen des Gesetzgebers und die Bemühungen von Kreativen und Produzenten, ihre Leistungen gegen unkontrolliertes Kopieren zu schützen, durch solche 'Berichte' untergräbt, muss mit einer Abmahnung rechnen."
Die ließen die Phonoverbände, nachdem der Verlag "nicht freiwillig einlenkte", am Freitag folgen. "Sollte sich der Verlag nicht einsichtig zeigen, wird ein Gerichtsverfahren folgen."
"Heise Online"- und "c't"-Chefredakteur Christian Persson reagierte wenige Stunden später in einer Mitteilung auf "Heise.de": "Der Artikel enthält weder eine Anleitung noch Werbung, es wird im Gegenteil ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Nutzung dieser Software in Deutschland verboten ist."
Insbesondere den Vorwurf, dass Heise durch das Setzen eines Links gegen Paragraf 95a des Urheberrechtsgesetzes verstoßen und illegal "Vorrichtungen zur Umgehung von Kopierschutzmaßnahmen" verbreitet habe, will Persson nicht stehen lassen. "Einen Link auf die Webpräsenz des Herstellers zu setzen, ist in der Online-Berichterstattung eine Selbstverständlichkeit und angesichts der Tatsache, dass unsere Leserinnen und Leser Internetsuchmaschinen kennen und bedienen können, ohnehin belanglos."
Persson weiter: "Es muss doch gerade auch im Interesse der Rechteinhaber von Software, Filmen und Musik liegen, rechtzeitig über die Untauglichkeit von Kopierschutztechniken informiert zu werden. Nach der verqueren Logik der vorgetragenen Beschuldigung müsste sich die Presse künftig Beihilfe zu schwerem Diebstahl vorwerfen lassen, wenn sie Hausbesitzer wahrheitsgemäß davor warnt, auf bestimmte Sicherheitsschlösser zu vertrauen, die unzutreffend als unüberwindbar angepriesen werden."
Musikindustrie mahnt "Heise.de" ab
Musikindustrie mahnt "Heise.de" ab
"Gebrauchsanleitungen", hieß es am Freitagmorgen in einer Pressemitteilung der Deutschen Phonoverbände, "für illegale Kopierschutzknacker sind unzulässig". Wer solch kriminelles Material verbreitet, ist der Mitteilung auch zu entnehmen: "Heise.de", Deutschlands renommiertestes Portal für IT-Themen.
DPA
CD-Kopierschutz: Weitgehend unwirksam und mit einfachen Mitteln zu knacken
Nach der Novelle des Urheberrechtes im letzten Jahr setzte auch unter deutschen Softwareschmieden eine kleine Auswanderungswelle ein: Firmen, die ihr Geschäft mit Software machten, die dazu in der Lage ist, Kopierschutzmaßnahmen zu knacken, zog es in die Ferne. So sitzt auch SlySoft, Entwickler der einst weit verbreiteten Software "AnyDVD", inzwischen zumindest formell auf Antigua. Von dort aus versendet das Unternehmen seine Software in alle Welt - und gefragt sind die Programme nach wie vor.
Das liegt daran, dass sie eine Menge können. Was genau, das berichtete "Heise.de" am 19. Januar in einer Meldung - und verband diese natürlich treulich mit dem Hinweis darauf, dass der Einsatz der Software "in vielen Ländern - so auch in Deutschland und Österreich - inzwischen verboten" sei.
Für "die in ihren Rechten verletzten Musikunternehmen", hieß es in einer Pressemitteilung der Deutschen Phonoverbände vom Freitagmorgen, sei "eine solche 'Berichterstattung' (...) nicht hinnehmbar". Per Link habe der "sonst durchaus für seine Seriosität bekannte" Verlag Heise dazu beigetragen, eine illegale Software zu verbreiten, sie zudem durch die Schilderung ihres Leistungsspektrums ("Wir knacken den Kopierschutz") nachgerade beworben.
Die passenden Zitate lieferte die Pressemitteilung gleich mit:
"Auch die Pressefreiheit ist kein Freibrief: Anleitungen und Hilfestellungen für illegale Handlungen sind unzulässig und haben erst recht nichts mit seriöser Berichterstattung zu tun", erklärt Dr. Thorsten Braun, Syndikus der deutschen Phonoverbände. "Wer den Willen des Gesetzgebers und die Bemühungen von Kreativen und Produzenten, ihre Leistungen gegen unkontrolliertes Kopieren zu schützen, durch solche 'Berichte' untergräbt, muss mit einer Abmahnung rechnen."
Die ließen die Phonoverbände, nachdem der Verlag "nicht freiwillig einlenkte", am Freitag folgen. "Sollte sich der Verlag nicht einsichtig zeigen, wird ein Gerichtsverfahren folgen."
"Heise Online"- und "c't"-Chefredakteur Christian Persson reagierte wenige Stunden später in einer Mitteilung auf "Heise.de": "Der Artikel enthält weder eine Anleitung noch Werbung, es wird im Gegenteil ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Nutzung dieser Software in Deutschland verboten ist."
Insbesondere den Vorwurf, dass Heise durch das Setzen eines Links gegen Paragraf 95a des Urheberrechtsgesetzes verstoßen und illegal "Vorrichtungen zur Umgehung von Kopierschutzmaßnahmen" verbreitet habe, will Persson nicht stehen lassen. "Einen Link auf die Webpräsenz des Herstellers zu setzen, ist in der Online-Berichterstattung eine Selbstverständlichkeit und angesichts der Tatsache, dass unsere Leserinnen und Leser Internetsuchmaschinen kennen und bedienen können, ohnehin belanglos."
Persson weiter: "Es muss doch gerade auch im Interesse der Rechteinhaber von Software, Filmen und Musik liegen, rechtzeitig über die Untauglichkeit von Kopierschutztechniken informiert zu werden. Nach der verqueren Logik der vorgetragenen Beschuldigung müsste sich die Presse künftig Beihilfe zu schwerem Diebstahl vorwerfen lassen, wenn sie Hausbesitzer wahrheitsgemäß davor warnt, auf bestimmte Sicherheitsschlösser zu vertrauen, die unzutreffend als unüberwindbar angepriesen werden."
Musikindustrie mahnt "Heise.de" ab
junge - 29. Jan, 13:02
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