Montag, 9. Mai 2005

Wie sehr beherrscht uns Google?

SPIEGEL ONLINE - 09. Mai 2005, 12:18
URL: http://www.spiegel.de/netzwelt/technologie/0,1518,355222,00.html
Identitätsklau und Serverausfall

Wie sehr beherrscht uns Google?

Der Serverausfall vom Wochenende und ein Bericht über Datenschutzlücken im neuen Beschleuniger von Google verunsichern die Internet-Gemeinde. Fragt die Suchmaschine zu viele persönliche Daten ab?



Das Image von Google hat neue Kratzer bekommen. Am Wochenende fielen die Server der Suchmaschine für 15 Minuten aus. Surfer weltweit wunderten sich, als sie am Samstag kurz vor Mitternacht (MESZ) plötzlich eine Fehlermeldung sahen oder auf andere Suchmaschinen umgeleitet wurden. Es gab Spekulationen, ob dahinter ein gezielter Angriff stehen könnte. Google wies dies jedoch zurück. "Es war kein Hackerangriff und auch kein Sicherheitsproblem", sagte Sprecher David Krane. Vielmehr habe es Schwierigkeiten bei der Umsetzung des Domainnamens in eine IP-Adresse gegeben.

15 Minuten ohne Google - vor allem in den USA, wo der Ausfall am nachmittags passierte, wurde vielen Internet-Benutzern klar, wie abhängig sie bereits von der Suchmaschine sind.

Ein weiteres Google-Problem machte ein Forumsbenutzer ebenfalls am Wochenende publik. Er war mit der neuen Software Web Accelerator im Netz unterwegs, die das Surfen beschleunigen soll, als er plötzlich feststellte, dass er in einem Forum unter einem fremden Namen angemeldet war.

Das Brisante dabei: Der Surfer hatte sich zuvor auf anderen Webseiten mit Name und Passwort eingeloggt - die Daten könnten möglicherweise bereits in fremde Hände gelangt sein. Googles Web Accelerator beschleunigt den Zugriff auf häufig besuchte Webseiten, indem das Programm Kopien der Seiten auf Google-Servern ablegt. Es arbeitet wie ein Proxy-Server. Wenn der Zugriff über die Google-Server schneller vonstatten geht als über die eigentlichen Server der Website, dann wird das Surfen tatsächlich schneller.

Das Problem des Web Accelerators besteht offensichtlich darin, dass nicht nur Webinhalte sondern auch Cookies der Surfer gespeichert werden, die wiederum häufig zur Identifizierung auf Webseiten dienen. Nach der Anmeldung mit Name und Passwort legen viele Server Cookies auf dem Benutzer-PC ab, um bei einem späteren Besuch der Seite ein automatisches Login zu ermöglichen. Mit einem fremden Cookie, der vom Google-Server stammt, bekommt man auch eine fremde Identität.

Datenschutzprobleme beschäftigen Google nicht zum ersten Mal. Vor einem Jahr war das Unternehmen in die Kritik geraten, weil es die E-Mails seiner Kunden nach Stichworten durchsucht, um passend zum Kontext Werbung platzieren zu können. Datenschützer erklärten, das kostenlose Gmail-Angebot genüge nicht dem deutschen Recht und verstoße eventuell sogar gegen das Fernmeldegeheimnis.

Auch den neue Dienst "My Search History" halten Privacy-Wächter für problematisch. Der neue Dienst ist ein persönliches Archiv für alle jemals gestarteten Suchanfragen und ihre Ergebnisse. Gespeichert werden diese Informationen bei Google.

Google als Beherrscher des Internet?

Was Google bei Gmail schon praktiziert, das automatisierte Beobachten seiner E-Mail-Kunden, ist mit dem Web Accelerator nun prinzipiell auch bei Surfern möglich. Die Proxy-Server speichern häufig besuchte Seiten - so erfährt Google, welche Seiten tatsächlich angesurft werden und welche nur dank geschicktem Suchmaschinenmarketing in die Trefferlisten kommen und in Wirklichkeit Spam darstellen. Außerdem kann Google das Surfverhalten genau analysieren: Wer die Seite A besucht, klickt häufig auf B und so weiter - wertvolle Informationen für die Vermarktung von Online-Werbung.

Sollte Googles Webbeschleuniger sich durchsetzen, dann könnte der Suchmaschinenbetreiber seine Macht über das Internet entscheidend ausbauen, das befürchten zumindest manche Surfer. Tatsächlich wäre zumindest die Infrastruktur des Netzes stärker unter Google-Kontrolle - statt dezentraler Verteilung liefe viel Traffic über Google-Server. Wer das Netz überwachen wollte, hätte es leichter.

Allerdings ist niemand gezwungen, den Internet-Beschleuniger zu benutzen. Ob er tatsächlich Geschwindigkeitsvorteile bringt, muss sich im Praxistest zeigen. Um sicher zu gehen, dass die eigene Webidentität nicht geklaut werden kann, sollten Benutzer des Web Accelerators alle Seiten mit Cookie-Identifikation für das Programm sperren. Die URLs und Cookies werden dann nicht an den Google-Server übertragen.

Holger Dambeck

Sonntag, 8. Mai 2005

Google und Yahoo setzen auf Tempo und Musik

SPIEGEL ONLINE - 08. Mai 2005, 14:24
URL: http://www.spiegel.de/netzwelt/technologie/0,1518,354896,00.html
Suchmaschinen

Google und Yahoo setzen auf Tempo und Musik

Sowohl Google als auch Yahoo arbeiten an technischen Erweiterungen ihres Angebotes. Google will das Surfen mit einem eigens entwickelten Werkzeug beschleunigen, Yahoo bastelt nach Insiderinformationen an einer Musik-Suchmaschine.



DPA
Google: Web Accelerator fürs schnelle Surfen
Die großen Suchmaschinenbetreiber fechten einen heftigen Kampf um die Vorherrschaft auf dem Markt aus. Microsoft hat seinen eigenen Suchdienst vor wenigen Monaten erst gestartet und damit den Wettbewerb nochmals verschärft. Die bisherigen Platzhirsche Google und Yahoo arbeiten nun fieberhaft an zusätzlichen Funktionen, um die Nutzer noch stärker an sich zu binden.

Nach Informationen des IT-Informationsdienstes Cnet entwickelt man bei Yahoo im Augenblick eine eigene Musiksuchmaschine. Sie soll es möglich machen, das Internet etwa mit dem Namen eines Künstlers zu durchsuchen und so alle verfügbaren Stücke aufzufinden, ebenso wie Plattenkritiken und zusätzliche Informationen von der Yahoo-eigenen Musikseite. Die Information stammt laut News.com von einem Yahoo-Insider. Jeff Karnes, der bei dem Suchmaschinenbetreiber für "Media Search" zuständig ist, wollte die Meldung allerdings nicht kommentieren.

Der neu entwickelte Suchdienst für Video-Files bei Yahoo hat jetzt die Testphase hinter sich. Mit mehreren Fernsehsendern, darunter Bloomberg, MTV und der Discovery Channel, wurden Kooperationen geschlossen. Die Web-Inhalte dieser Sender können jetzt mit dem neuen Tool nach Videofiles durchsucht werden.



AP
Yahoo: Gerüchte über Musik-Suchmaschine
Google versucht unterdessen, bei seinen Nutzern Punkte zu machen, indem es das Internet-Surfen beschleunigt. Ein neues Werkzeug namens Web Accelerator steht seit heute auf der Google-Labs-Seite zum Betatest bereit. Es soll den Seitenaufruf beschleunigen, indem es URLs über spezielle, Google-eigene Server leitet.

Das System speichert Kopien von Seiten, die ein bestimmter Nutzer häufig aufruft. Es soll dann automatisch neue Daten erfassen, die auf diesen Seiten auftauchen. Der Browser soll so nur ein Update dieser Seiten machen müssen, wenn sie erneut aufgerufen werden. Auf einigen verschlüsselten Seiten werde der Service allerdings nicht funktionieren. Er sei auch nicht geeignet, das Herunterladen von Multimedia-Dateien zu beschleunigen.

Um Sorgen um die Privatsphäre von vorneherein zu begegnen, sagte ein Google-Sprecher, der neue Service speichere nur Informationen, die dem jeweiligen Service Provider ohnehin vorlägen. Zudem könne die Search History des Werkzeugs schnell und einfach gelöscht werden, der Service sei jederzeit ohne großen Aufwand wieder abzuschalten.

Freitag, 6. Mai 2005

It's a flat world, after all

April 3, 2005
It's a Flat World, After All
By THOMAS L. FRIEDMAN

n 1492 Christopher Columbus set sail for India, going west. He had the Nina, the Pinta and the Santa Maria. He never did find India, but he called the people he met ''Indians'' and came home and reported to his king and queen: ''The world is round.'' I set off for India 512 years later. I knew just which direction I was going. I went east. I had Lufthansa business class, and I came home and reported only to my wife and only in a whisper: ''The world is flat.''

And therein lies a tale of technology and geoeconomics that is fundamentally reshaping our lives -- much, much more quickly than many people realize. It all happened while we were sleeping, or rather while we were focused on 9/11, the dot-com bust and Enron -- which even prompted some to wonder whether globalization was over. Actually, just the opposite was true, which is why it's time to wake up and prepare ourselves for this flat world, because others already are, and there is no time to waste.

I wish I could say I saw it all coming. Alas, I encountered the flattening of the world quite by accident. It was in late February of last year, and I was visiting the Indian high-tech capital, Bangalore,

working on a documentary for the Discovery Times channel about outsourcing. In short order, I interviewed Indian entrepreneurs who wanted to prepare my taxes from Bangalore, read my X-rays from Bangalore, trace my lost luggage from Bangalore and write my new software from Bangalore. The longer I was there, the more upset I became -- upset at the realization that while I had been off covering the 9/11 wars, globalization had entered a whole new phase, and I had missed it. I guess the eureka moment came on a visit to the campus of Infosys Technologies, one of the crown jewels of the Indian outsourcing and software industry. Nandan Nilekani, the Infosys C.E.O., was showing me his global video-conference room, pointing with pride to a wall-size flat-screen TV, which he said was the biggest in Asia. Infosys, he explained, could hold a virtual meeting of the key players from its entire global supply chain for any project at any time on that supersize screen. So its American designers could be on the screen speaking with their Indian software writers and their Asian manufacturers all at once. That's what globalization is all about today, Nilekani said. Above the screen there were eight clocks that pretty well summed up the Infosys workday: 24/7/365. The clocks were labeled U.S. West, U.S. East, G.M.T., India, Singapore, Hong Kong, Japan, Australia.

''Outsourcing is just one dimension of a much more fundamental thing happening today in the world,'' Nilekani explained. ''What happened over the last years is that there was a massive investment in technology, especially in the bubble era, when hundreds of millions of dollars were invested in putting broadband connectivity around the world, undersea cables, all those things.'' At the same time, he added, computers became cheaper and dispersed all over the world, and there was an explosion of e-mail software, search engines like Google and proprietary software that can chop up any piece of work and send one part to Boston, one part to Bangalore and one part to Beijing, making it easy for anyone to do remote development. When all of these things suddenly came together around 2000, Nilekani said, they ''created a platform where intellectual work, intellectual capital, could be delivered from anywhere. It could be disaggregated, delivered, distributed, produced and put back together again -- and this gave a whole new degree of freedom to the way we do work, especially work of an intellectual nature. And what you are seeing in Bangalore today is really the culmination of all these things coming together.''

At one point, summing up the implications of all this, Nilekani uttered a phrase that rang in my ear. He said to me, ''Tom, the playing field is being leveled.'' He meant that countries like India were now able to compete equally for global knowledge work as never before -- and that America had better get ready for this. As I left the Infosys campus that evening and bounced along the potholed road back to Bangalore, I kept chewing on that phrase: ''The playing field is being leveled.''

''What Nandan is saying,'' I thought, ''is that the playing field is being flattened. Flattened? Flattened? My God, he's telling me the world is flat!''

Here I was in Bangalore -- more than 500 years after Columbus sailed over the horizon, looking for a shorter route to India using the rudimentary navigational technologies of his day, and returned safely to prove definitively that the world was round -- and one of India's smartest engineers, trained at his country's top technical institute and backed by the most modern technologies of his day, was telling me that the world was flat, as flat as that screen on which he can host a meeting of his whole global supply chain. Even more interesting, he was citing this development as a new milestone in human progress and a great opportunity for India and the world -- the fact that we had made our world flat!

This has been building for a long time. Globalization 1.0 (1492 to 1800) shrank the world from a size large to a size medium, and the dynamic force in that era was countries globalizing for resources and imperial conquest. Globalization 2.0 (1800 to 2000) shrank the world from a size medium to a size small, and it was spearheaded by companies globalizing for markets and labor. Globalization 3.0 (which started around 2000) is shrinking the world from a size small to a size tiny and flattening the playing field at the same time. And while the dynamic force in Globalization 1.0 was countries globalizing and the dynamic force in Globalization 2.0 was companies globalizing, the dynamic force in Globalization 3.0 -- the thing that gives it its unique character -- is individuals and small groups globalizing. Individuals must, and can, now ask: where do I fit into the global competition and opportunities of the day, and how can I, on my own, collaborate with others globally? But Globalization 3.0 not only differs from the previous eras in how it is shrinking and flattening the world and in how it is empowering individuals. It is also different in that Globalization 1.0 and 2.0 were driven primarily by European and American companies and countries. But going forward, this will be less and less true. Globalization 3.0 is not only going to be driven more by individuals but also by a much more diverse -- non-Western, nonwhite -- group of individuals. In Globalization 3.0, you are going to see every color of the human rainbow take part.

''Today, the most profound thing to me is the fact that a 14-year-old in Romania or Bangalore or the Soviet Union or Vietnam has all the information, all the tools, all the software easily available to apply knowledge however they want,'' said Marc Andreessen, a co-founder of Netscape and creator of the first commercial Internet browser. ''That is why I am sure the next Napster is going to come out of left field. As bioscience becomes more computational and less about wet labs and as all the genomic data becomes easily available on the Internet, at some point you will be able to design vaccines on your laptop.''

Andreessen is touching on the most exciting part of Globalization 3.0 and the flattening of the world: the fact that we are now in the process of connecting all the knowledge pools in the world together. We've tasted some of the downsides of that in the way that Osama bin Laden has connected terrorist knowledge pools together through his Qaeda network, not to mention the work of teenage hackers spinning off more and more lethal computer viruses that affect us all. But the upside is that by connecting all these knowledge pools we are on the cusp of an incredible new era of innovation, an era that will be driven from left field and right field, from West and East and from North and South. Only 30 years ago, if you had a choice of being born a B student in Boston or a genius in Bangalore or Beijing, you probably would have chosen Boston, because a genius in Beijing or Bangalore could not really take advantage of his or her talent. They could not plug and play globally. Not anymore. Not when the world is flat, and anyone with smarts, access to Google and a cheap wireless laptop can join the innovation fray.

When the world is flat, you can innovate without having to emigrate. This is going to get interesting. We are about to see creative destruction on steroids.

ow did the world get flattened, and how did it happen so fast?

It was a result of 10 events and forces that all came together during the 1990's and converged right around the year 2000. Let me go through them briefly. The first event was 11/9. That's right -- not 9/11, but 11/9. Nov. 9, 1989, is the day the Berlin Wall came down, which was critically important because it allowed us to think of the world as a single space. ''The Berlin Wall was not only a symbol of keeping people inside Germany; it was a way of preventing a kind of global view of our future,'' the Nobel Prize-winning economist Amartya Sen said. And the wall went down just as the windows went up -- the breakthrough Microsoft Windows 3.0 operating system, which helped to flatten the playing field even more by creating a global computer interface, shipped six months after the wall fell.

The second key date was 8/9. Aug. 9, 1995, is the day Netscape went public, which did two important things. First, it brought the Internet alive by giving us the browser to display images and data stored on Web sites. Second, the Netscape stock offering triggered the dot-com boom, which triggered the dot-com bubble, which triggered the massive overinvestment of billions of dollars in fiber-optic telecommunications cable. That overinvestment, by companies like Global Crossing, resulted in the willy-nilly creation of a global undersea-underground fiber network, which in turn drove down the cost of transmitting voices, data and images to practically zero, which in turn accidentally made Boston, Bangalore and Beijing next-door neighbors overnight. In sum, what the Netscape revolution did was bring people-to-people connectivity to a whole new level. Suddenly more people could connect with more other people from more different places in more different ways than ever before.

No country accidentally benefited more from the Netscape moment than India. ''India had no resources and no infrastructure,'' said Dinakar Singh, one of the most respected hedge-fund managers on Wall Street, whose parents earned doctoral degrees in biochemistry from the University of Delhi before emigrating to America. ''It produced people with quality and by quantity. But many of them rotted on the docks of India like vegetables. Only a relative few could get on ships and get out. Not anymore, because we built this ocean crosser, called fiber-optic cable. For decades you had to leave India to be a professional. Now you can plug into the world from India. You don't have to go to Yale and go to work for Goldman Sachs.'' India could never have afforded to pay for the bandwidth to connect brainy India with high-tech America, so American shareholders paid for it. Yes, crazy overinvestment can be good. The overinvestment in railroads turned out to be a great boon for the American economy. ''But the railroad overinvestment was confined to your own country and so, too, were the benefits,'' Singh said. In the case of the digital railroads, ''it was the foreigners who benefited.'' India got a free ride.

The first time this became apparent was when thousands of Indian engineers were enlisted to fix the Y2K -- the year 2000 -- computer bugs for companies from all over the world. (Y2K should be a national holiday in India. Call it ''Indian Interdependence Day,'' says Michael Mandelbaum, a foreign-policy analyst at Johns Hopkins.) The fact that the Y2K work could be outsourced to Indians was made possible by the first two flatteners, along with a third, which I call ''workflow.'' Workflow is shorthand for all the software applications, standards and electronic transmission pipes, like middleware, that connected all those computers and fiber-optic cable. To put it another way, if the Netscape moment connected people to people like never before, what the workflow revolution did was connect applications to applications so that people all over the world could work together in manipulating and shaping words, data and images on computers like never before.

Indeed, this breakthrough in people-to-people and application-to-application connectivity produced, in short order, six more flatteners -- six new ways in which individuals and companies could collaborate on work and share knowledge. One was ''outsourcing.'' When my software applications could connect seamlessly with all of your applications, it meant that all kinds of work -- from accounting to software-writing -- could be digitized, disaggregated and shifted to any place in the world where it could be done better and cheaper. The second was ''offshoring.'' I send my whole factory from Canton, Ohio, to Canton, China. The third was ''open-sourcing.'' I write the next operating system, Linux, using engineers collaborating together online and working for free. The fourth was ''insourcing.'' I let a company like UPS come inside my company and take over my whole logistics operation -- everything from filling my orders online to delivering my goods to repairing them for customers when they break. (People have no idea what UPS really does today. You'd be amazed!). The fifth was ''supply-chaining.'' This is Wal-Mart's specialty. I create a global supply chain down to the last atom of efficiency so that if I sell an item in Arkansas, another is immediately made in China. (If Wal-Mart were a country, it would be China's eighth-largest trading partner.) The last new form of collaboration I call ''informing'' -- this is Google, Yahoo and MSN Search, which now allow anyone to collaborate with, and mine, unlimited data all by themselves.

So the first three flatteners created the new platform for collaboration, and the next six are the new forms of collaboration that flattened the world even more. The 10th flattener I call ''the steroids,'' and these are wireless access and voice over Internet protocol (VoIP). What the steroids do is turbocharge all these new forms of collaboration, so you can now do any one of them, from anywhere, with any device.

The world got flat when all 10 of these flatteners converged around the year 2000. This created a global, Web-enabled playing field that allows for multiple forms of collaboration on research and work in real time, without regard to geography, distance or, in the near future, even language. ''It is the creation of this platform, with these unique attributes, that is the truly important sustainable breakthrough that made what you call the flattening of the world possible,'' said Craig Mundie, the chief technical officer of Microsoft.

No, not everyone has access yet to this platform, but it is open now to more people in more places on more days in more ways than anything like it in history. Wherever you look today -- whether it is the world of journalism, with bloggers bringing down Dan Rather; the world of software, with the Linux code writers working in online forums for free to challenge Microsoft; or the world of business, where Indian and Chinese innovators are competing against and working with some of the most advanced Western multinationals -- hierarchies are being flattened and value is being created less and less within vertical silos and more and more through horizontal collaboration within companies, between companies and among individuals.

Do you recall ''the IT revolution'' that the business press has been pushing for the last 20 years? Sorry to tell you this, but that was just the prologue. The last 20 years were about forging, sharpening and distributing all the new tools to collaborate and connect. Now the real information revolution is about to begin as all the complementarities among these collaborative tools start to converge. One of those who first called this moment by its real name was Carly Fiorina, the former Hewlett-Packard C.E.O., who in 2004 began to declare in her public speeches that the dot-com boom and bust were just ''the end of the beginning.'' The last 25 years in technology, Fiorina said, have just been ''the warm-up act.'' Now we are going into the main event, she said, ''and by the main event, I mean an era in which technology will truly transform every aspect of business, of government, of society, of life.''

s if this flattening wasn't enough, another convergence coincidentally occurred during the 1990's that was equally important. Some three billion people who were out of the game walked, and often ran, onto the playing field. I am talking about the people of China, India, Russia, Eastern Europe, Latin America and Central Asia. Their economies and political systems all opened up during the course of the 1990's so that their people were increasingly free to join the free market. And when did these three billion people converge with the new playing field and the new business processes? Right when it was being flattened, right when millions of them could compete and collaborate more equally, more horizontally and with cheaper and more readily available tools. Indeed, thanks to the flattening of the world, many of these new entrants didn't even have to leave home to participate. Thanks to the 10 flatteners, the playing field came to them!

It is this convergence -- of new players, on a new playing field, developing new processes for horizontal collaboration -- that I believe is the most important force shaping global economics and politics in the early 21st century. Sure, not all three billion can collaborate and compete. In fact, for most people the world is not yet flat at all. But even if we're talking about only 10 percent, that's 300 million people -- about twice the size of the American work force. And be advised: the Indians and Chinese are not racing us to the bottom. They are racing us to the top. What China's leaders really want is that the next generation of underwear and airplane wings not just be ''made in China'' but also be ''designed in China.'' And that is where things are heading. So in 30 years we will have gone from ''sold in China'' to ''made in China'' to ''designed in China'' to ''dreamed up in China'' -- or from China as collaborator with the worldwide manufacturers on nothing to China as a low-cost, high-quality, hyperefficient collaborator with worldwide manufacturers on everything. Ditto India. Said Craig Barrett, the C.E.O. of Intel, ''You don't bring three billion people into the world economy overnight without huge consequences, especially from three societies'' -- like India, China and Russia -- ''with rich educational heritages.''

That is why there is nothing that guarantees that Americans or Western Europeans will continue leading the way. These new players are stepping onto the playing field legacy free, meaning that many of them were so far behind that they can leap right into the new technologies without having to worry about all the sunken costs of old systems. It means that they can move very fast to adopt new, state-of-the-art technologies, which is why there are already more cellphones in use in China today than there are people in America.

If you want to appreciate the sort of challenge we are facing, let me share with you two conversations. One was with some of the Microsoft officials who were involved in setting up Microsoft's research center in Beijing, Microsoft Research Asia, which opened in 1998 -- after Microsoft sent teams to Chinese universities to administer I.Q. tests in order to recruit the best brains from China's 1.3 billion people. Out of the 2,000 top Chinese engineering and science students tested, Microsoft hired 20. They have a saying at Microsoft about their Asia center, which captures the intensity of competition it takes to win a job there and explains why it is already the most productive research team at Microsoft: ''Remember, in China, when you are one in a million, there are 1,300 other people just like you.''

The other is a conversation I had with Rajesh Rao, a young Indian entrepreneur who started an electronic-game company from Bangalore, which today owns the rights to Charlie Chaplin's image for mobile computer games. ''We can't relax,'' Rao said. ''I think in the case of the United States that is what happened a bit. Please look at me: I am from India. We have been at a very different level before in terms of technology and business. But once we saw we had an infrastructure that made the world a small place, we promptly tried to make the best use of it. We saw there were so many things we could do. We went ahead, and today what we are seeing is a result of that. There is no time to rest. That is gone. There are dozens of people who are doing the same thing you are doing, and they are trying to do it better. It is like water in a tray: you shake it, and it will find the path of least resistance. That is what is going to happen to so many jobs -- they will go to that corner of the world where there is the least resistance and the most opportunity. If there is a skilled person in Timbuktu, he will get work if he knows how to access the rest of the world, which is quite easy today. You can make a Web site and have an e-mail address and you are up and running. And if you are able to demonstrate your work, using the same infrastructure, and if people are comfortable giving work to you and if you are diligent and clean in your transactions, then you are in business.''

Instead of complaining about outsourcing, Rao said, Americans and Western Europeans would ''be better off thinking about how you can raise your bar and raise yourselves into doing something better. Americans have consistently led in innovation over the last century. Americans whining -- we have never seen that before.''

ao is right. And it is time we got focused. As a person who grew up during the cold war, I'll always remember driving down the highway and listening to the radio, when suddenly the music would stop and a grim-voiced announcer would come on the air and say: ''This is a test. This station is conducting a test of the Emergency Broadcast System.'' And then there would be a 20-second high-pitched siren sound. Fortunately, we never had to live through a moment in the cold war when the announcer came on and said, ''This is a not a test.''

That, however, is exactly what I want to say here: ''This is not a test.''

The long-term opportunities and challenges that the flattening of the world puts before the United States are profound. Therefore, our ability to get by doing things the way we've been doing them -- which is to say not always enriching our secret sauce -- will not suffice any more. ''For a country as wealthy we are, it is amazing how little we are doing to enhance our natural competitiveness,'' says Dinakar Singh, the Indian-American hedge-fund manager. ''We are in a world that has a system that now allows convergence among many billions of people, and we had better step back and figure out what it means. It would be a nice coincidence if all the things that were true before were still true now, but there are quite a few things you actually need to do differently. You need to have a much more thoughtful national discussion.''

If this moment has any parallel in recent American history, it is the height of the cold war, around 1957, when the Soviet Union leapt ahead of America in the space race by putting up the Sputnik satellite. The main challenge then came from those who wanted to put up walls; the main challenge to America today comes from the fact that all the walls are being taken down and many other people can now compete and collaborate with us much more directly. The main challenge in that world was from those practicing extreme Communism, namely Russia, China and North Korea. The main challenge to America today is from those practicing extreme capitalism, namely China, India and South Korea. The main objective in that era was building a strong state, and the main objective in this era is building strong individuals.

Meeting the challenges of flatism requires as comprehensive, energetic and focused a response as did meeting the challenge of Communism. It requires a president who can summon the nation to work harder, get smarter, attract more young women and men to science and engineering and build the broadband infrastructure, portable pensions and health care that will help every American become more employable in an age in which no one can guarantee you lifetime employment.

We have been slow to rise to the challenge of flatism, in contrast to Communism, maybe because flatism doesn't involve ICBM missiles aimed at our cities. Indeed, the hot line, which used to connect the Kremlin with the White House, has been replaced by the help line, which connects everyone in America to call centers in Bangalore. While the other end of the hot line might have had Leonid Brezhnev threatening nuclear war, the other end of the help line just has a soft voice eager to help you sort out your AOL bill or collaborate with you on a new piece of software. No, that voice has none of the menace of Nikita Khrushchev pounding a shoe on the table at the United Nations, and it has none of the sinister snarl of the bad guys in ''From Russia With Love.'' No, that voice on the help line just has a friendly Indian lilt that masks any sense of threat or challenge. It simply says: ''Hello, my name is Rajiv. Can I help you?''

No, Rajiv, actually you can't. When it comes to responding to the challenges of the flat world, there is no help line we can call. We have to dig into ourselves. We in America have all the basic economic and educational tools to do that. But we have not been improving those tools as much as we should. That is why we are in what Shirley Ann Jackson, the 2004 president of the American Association for the Advancement of Science and president of Rensselaer Polytechnic Institute, calls a ''quiet crisis'' -- one that is slowly eating away at America's scientific and engineering base.

''If left unchecked,'' said Jackson, the first African-American woman to earn a Ph.D. in physics from M.I.T., ''this could challenge our pre-eminence and capacity to innovate.'' And it is our ability to constantly innovate new products, services and companies that has been the source of America's horn of plenty and steadily widening middle class for the last two centuries. This quiet crisis is a product of three gaps now plaguing American society. The first is an ''ambition gap.'' Compared with the young, energetic Indians and Chinese, too many Americans have gotten too lazy. As David Rothkopf, a former official in the Clinton Commerce Department, puts it, ''The real entitlement we need to get rid of is our sense of entitlement.'' Second, we have a serious numbers gap building. We are not producing enough engineers and scientists. We used to make up for that by importing them from India and China, but in a flat world, where people can now stay home and compete with us, and in a post-9/11 world, where we are insanely keeping out many of the first-round intellectual draft choices in the world for exaggerated security reasons, we can no longer cover the gap. That's a key reason companies are looking abroad. The numbers are not here. And finally we are developing an education gap. Here is the dirty little secret that no C.E.O. wants to tell you: they are not just outsourcing to save on salary. They are doing it because they can often get better-skilled and more productive people than their American workers.

These are some of the reasons that Bill Gates, the Microsoft chairman, warned the governors' conference in a Feb. 26 speech that American high-school education is ''obsolete.'' As Gates put it: ''When I compare our high schools to what I see when I'm traveling abroad, I am terrified for our work force of tomorrow. In math and science, our fourth graders are among the top students in the world. By eighth grade, they're in the middle of the pack. By 12th grade, U.S. students are scoring near the bottom of all industrialized nations. . . . The percentage of a population with a college degree is important, but so are sheer numbers. In 2001, India graduated almost a million more students from college than the United States did. China graduates twice as many students with bachelor's degrees as the U.S., and they have six times as many graduates majoring in engineering. In the international competition to have the biggest and best supply of knowledge workers, America is falling behind.''

We need to get going immediately. It takes 15 years to train a good engineer, because, ladies and gentlemen, this really is rocket science. So parents, throw away the Game Boy, turn off the television and get your kids to work. There is no sugar-coating this: in a flat world, every individual is going to have to run a little faster if he or she wants to advance his or her standard of living. When I was growing up, my parents used to say to me, ''Tom, finish your dinner -- people in China are starving.'' But after sailing to the edges of the flat world for a year, I am now telling my own daughters, ''Girls, finish your homework -- people in China and India are starving for your jobs.''

I repeat, this is not a test. This is the beginning of a crisis that won't remain quiet for long. And as the Stanford economist Paul Romer so rightly says, ''A crisis is a terrible thing to waste.''


Thomas L. Friedman is the author of ''The World Is Flat: A Brief History of the Twenty-First Century,'' to be published this week by Farrar, Straus & Giroux and from which this article is adapted. His column appears on the Op-Ed page of The Times, and his television documentary ''Does Europe Hate Us?'' will be shown on the Discovery Channel on April 7 at 8 p.m.

Freitag, 29. April 2005

Macht und ökonomisches Gesetz

Kommentar
Macht und ökonomisches Gesetz
Von Patrick Welter


28. April 2005 Die Kapitalismusschelte des Franz Müntefering steht für mehr als den Versuch des SPD-Vorsitzenden, die Wahl in Nordrhein-Westfalen noch herumzureißen. Sie steht ebenso für die Panik, die Politiker angesichts der Wachstumsschwäche erfaßt hat.


Sie steht für die Verzweiflung, die sich in der Bevölkerung angesichts der zunehmend freien Weltmärkte ausbreitet. Und sie steht für die Furcht vor 74 Millionen Menschen in den neuen EU-Staaten, vor 1,1 Milliarden Indern und vor 1,3 Milliarden Chinesen, die nichts sehnlicher erhoffen, als durch den Verkauf ihrer Produkte und Dienstleistungen ihr karges Leben zu verbessern.

Kampf gegen das ökonomische Gesetz ...

"Wir wollen nicht zusehen, wie Geld die Welt regiert." In diesem Satz von Müntefering kristallisiert sich das Gefühl, der Globalisierung ohnmächtig gegenüberzustehen. Diese Sorge treibt die Versuche der Bundesregierung, mit Mindestlöhnen, mit der Behinderung der Dienstleistungsfreiheit in der EU und mit Quoten für chinesische Textilprodukte den Wettbewerb auszuschalten. All diese Schritte dienen einem Ziel: das Primat der Politik über den Markt zu sichern. Den Kampf gegen das ökonomische Gesetz aber kann die Politik nicht gewinnen - und sie hat ihn bei näherer Betrachtung auch noch nie gewonnen.

Am Beispiel der Verteilung des Volkseinkommens zwischen Arbeit und Kapital stellte der österreichische Ökonom und Finanzminister Eugen von Böhm-Bawerk schon 1914 die Frage: "Macht oder ökonomisches Gesetz?" Seine Antwort ist heute noch gültig. Wenn "soziale Macht" sich gegen den Markt stellt, verliert sie immer. Den Versuch, die natürliche Verzinsung des Kapitals zugunsten der Arbeiterschaft oder des Staates zu schmälern, bestraft der Markt mit weniger Produktion, Investition und Beschäftigung. Die Politik kann die ökonomischen Gesetze abstreiten, sie kann aber nur im Rahmen der ökonomischen Verhältnisse handeln. Akzeptiert sie dies nicht, ruiniert sie eine Volkswirtschaft - zuerst unmerklich, dann mit voller Wucht.

... mit verheerenden Folgen

Zu beobachten ist ebendies in Deutschland. Die Wachstumsschwäche ist nicht Folge einer schwachen Konjunktur. Sie ist Folge einer über Jahrzehnte aufgebauten Massenarbeitslosigkeit, verursacht durch das politische Verlangen nach Steuergeldern und Umverteilung und durch das noch zur Zeit der deutschen Einheit herrschende Lohndiktat der straff organisierten westdeutschen Arbeiterschaft. Das Trendwachstum läge nicht bei magerem einem, sondern bei soliden zwei oder drei Prozent, ließen Bundesregierung und Gewerkschaften den Arbeitslosen die Chance, sich zu niedrigeren Löhnen Arbeit zu suchen.

Die politisch gewollte Integration der neuen EU-Staaten, Indiens und Chinas in die Weltwirtschaft hat die ökonomischen Verhältnisse grundlegend verändert. Arbeit ist reichlicher vorhanden, und Kapital ist knapper geworden. Unvermeidbar steigt der Kapitalzins im Verhältnis zum Lohn. Die Gewinne der Unternehmen steigen, die Löhne fast gar nicht mehr. Der Versuch, sich dagegen mit Mindestlöhnen oder der teilweisen Schließung der Grenzen zu wehren, bedeutet den Verzicht auf mehr Wohlstand hierzulande.

Offene Märkte

Die Deutschen wären nicht so wohlhabend, wie sie es trotz aller Probleme noch sind, hätten ihnen andere Länder nicht nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Märkte geöffnet - und hätten sie ihre Märkte nicht für andere geöffnet. Deutschland profitiert auch heute von der internationalen Arbeitsteilung. Der Außenhandel ist das einzige, was läuft. Real hätten die Deutschen erheblich weniger im Portemonnaie, gäbe es keine Autos aus Rumänien, Kleidung aus China und Computerprogramme aus Indien und würden Rumänen, Inder und Chinesen nicht deutsche Waren kaufen. Weder moralisch noch ökonomisch, weder im eigenen noch im Interesse anderer ist es zu rechtfertigen, sich dem Handel mit Waren, Diensten und Kapital zu versperren.

Vorgetäuschte Ohnmacht

Die Ohnmacht der Politik ist vorgetäuscht. Das Potential an Deregulierung, Subventionsabbau und weniger staatlicher Bevormundung ist noch lange nicht ausgereizt. Eine kluge Wirtschaftspolitik erleichtert die Anpassung an wirtschaftliche Verhältnisse, sie stellt sich ihr nicht in den Weg. Die Bevölkerung fühlt sich zu Recht ohnmächtig, weil für viele das Realeinkommen fällt und die Arbeitslosigkeit drückt. Die Kritik am Markt aber richtet sich an die falsche Adresse.

Ausgehöhlte Marktwirtschaft

Jahrzehntelang sind die Einkommen in Deutschland gestiegen. Das half darüber hinwegzusehen, daß die Politik die Marktwirtschaft aushöhlte. Sie finanzierte die Verheißung der sozialen Absicherung zunehmend auf Pump. Sie gab den Deutschen das Gefühl, Soziale Marktwirtschaft bedeute die Kontrolle des Marktes durch das Soziale. Das hatte Ludwig Erhard nicht gemeint. Das Soziale an der Sozialen Marktwirtschaft war ihm, daß die Menschen in einer freiheitlichen Ordnung sich selbst Wohlstand erarbeiten können. Der Staat sollte sie dabei nicht stören. Seine Fürsorgepflicht besteht nur für diejenigen, die für sich selbst nicht sorgen können. Mit umfassenden sozialen Zwangsversicherungen, mit staatlichen Eingriffen in die Preissetzung am Arbeitsmarkt und mit protektionistischem Mauerbau hat eine Soziale Marktwirtschaft nichts gemein - weil dies Millionen Menschen die Möglichkeit nimmt, selbst für sich zu sorgen.

Unbegründete Angst

Der internationale Wettbewerb reißt nun das Kartenhaus des deutschen Wohlfahrtsstaats ein. Er legt offen, daß die Politik nur verteilen kann, was am Markt erwirtschaftet wurde. Die Angst der Deutschen vor der Veränderung ist verständlich. Sie ist aber unbegründet. Je eher die Politik lernt, daß politische Macht gegen den Markt nichts ausrichten kann, desto schneller findet Deutschland zur Sozialen Marktwirtschaft und zu früherer Wachstumskraft zurück - und desto schneller finden Erwerbslose wieder Arbeit.


Text: F.A.Z., 29.04.2005, Nr. 99 / Seite 13

Mittwoch, 27. April 2005

Flugmedizin: Hälfte der Passagiere leidet unter Sauerstoffmangel

SPIEGEL ONLINE - 27. April 2005, 13:17
URL: http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,353687,00.html
Flugmedizin

Hälfte der Passagiere leidet unter Sauerstoffmangel

Würden sie sich in einem Krankenhaus befinden, würde mehr als die Hälfte der Flugpassagiere von ihrem Arzt zusätzlichen Sauerstoff verordnet bekommen. So sehr sackt der Sauerstoffgehalt des Blutes während eines Fluges ab, ergab eine irische Studie. Dabei ist es egal, ob eine Lang- oder Kurzstrecke geflogen wird.

Startendes Flugzeug: Passagiere mit Herz- oder Lungenproblemen sollten ihren Arzt befragen
Belfast - Vor dem Abheben lag der Sauerstoffgehalt im Blut der Testpersonen bei durchschnittlich 97 Prozent, während des Fluges sank er jedoch auf im Schnitt 93 Prozent, berichteten Forscher des Belfast City Hospitals. Bei 54 Prozent der Passagiere sank der Gehalt sogar um mehr als sechs Prozent, so dass sie eigentlich mit zusätzlichem Sauerstoff versorgt werden müssten. Die Ergebnisse der Studie sind in der aktuellen Ausgabe von "Anaesthesia", dem Journal der Association of Anaesthetists of Great Britain and Ireland, veröffentlicht worden.

Verkehrsflugzeuge sind auf einer Höhe von 9000 bis 12.000 Metern unterwegs. In diesen Höhen ist der Luftdruck für Menschen viel zu niedrig. So erzeugen die Maschinen in der Druckkabine aus technischen Gründen einen Luftdruck, der dem in rund 2500 Meter Höhe entspricht. Dementsprechend weniger Sauerstoff ist in der Kabinenluft vorhanden, was gesunde Personen mit einem Anstieg der Herzfrequenz ausgleichen können. So hat für sie eine kurzfristige Reduktion des Sauerstoffgehalts keine nachteiligen Auswirkungen, erklärte Studienleiterin Susan Humphreys, doch für herz- und lungenkranke Patienten könnte dies ein mögliches Gesundheitsrisiko bergen.

In der Studie untersuchten die Forscher die Sauerstoffwerte von insgesamt 84 Passagieren von 0 bis 78 Jahren auf Langstreckenflügen (über zwei Stunden) und auf Kurzstreckenflügen. Überraschend zeigte sich, dass die Ergebnisse beinahe identisch waren. "Wir denken, dass die reduzierten Sauerstoffwerte in Kombination mit zusätzlichen Risikofaktoren wie Dehydrierung, Immobilität und geringer Luftfeuchtigkeit zu Erkrankungen während und nach eines Fluges führen können", sagte Humphreys.

Patienten mit Atemwegs-, Lungen- oder Herzkreislauferkrankungen, Blutarmut oder grünem Star sollten daher den Arzt befragen, ob Bedenken gegen das Fliegen bestehen, empfiehlt auch die Deutsche Lungenstiftung auf ihrer Internet-Seite. Bei chronisch Kranken könne der herabgesetzte Sauerstoffgehalt in der Kabine zu schweren Komplikationen führen. Außerdem rät die Stiftung davon ab, 24 Stunden vor einem Flug zu tauchen. Der niedrigere Luftdruck könne nach tiefen Tauchgängen zu schweren Dekompressionszuständen führen.

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Urlaubstips: ferium.de

Dienstag, 26. April 2005

ferium.de Relaunch

Das Online Reisebüro ferium.de hat sein Aussehen und die Benutzerführung komplett umgestellt.

Um Lastminute- und Pauschalreisen zu buchen, kann der Nutzer verschiedene Kriterien (Parameter) auswählen und ausgehend von diesen das Urlaubsangebot zunehmend einschränken, bis die auf seine Bedürfnisse passenden Reiseangebote übrigbleiben.

Beispielsweise sucht ein Nutzer nach Urlaubshotels mit Famileinzimmern, da er mit 2 Kindern verreisen möchte und auf jeden Fall ein separates Zimmer für die Kinder haben möchte. Als nächstes Kriterium wählt er die Region aus; z.B. Fuerteventura. Dann schränkt er auf Basis seines Reisebudgets den Reisepreis auf 499 Euro pro Person ein.

Als Ergebnis erhält er Reiseangebote für maximal 499 Euro pro Person auf Fuerteventura im Familienzimmer: Reiseangebote mit Familienzimmer auf Fuerteventura bis 499 €

Diese neuartige Form der Benutzerführung ist anfangs gewöhnungsbedürftig und dauert auch etwas länger, als wenn man alle seine Reiseangaben in einem Formular einträgt. Auf der anderen Seite wird so ein viel besseres Bild über das Reiseangebot vermittelt, da man nach Herzenslust mit den Kriterien spielen kann und am Ende exakt das Reiseangebot erhält, das man sich wünscht.

Montag, 21. März 2005

iTunes auch ohne DRM

Original-URL des Artikels: http://www.golem.de/0503/37049.html Veröffentlicht: 21.03.2005 09:48

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iTunes auch ohne DRM
Alternativer iTunes-Client PyMusique

Der Erfolg von Apples Musik-Download-Dienst iTunes wird vor allem in dessen recht freizügigem DRM-System gesehen, das Nutzern von Beginn an die Nutzung auf mehreren Rechnern und auch das Brennen auf CD erlaubte. Dennoch zeigt sich wiederholt, dass auch diese Einschränkungen einigen zu viel sind, allen voran John Lech Johanson, der mit PyMusique jetzt ein alternatives Download-Interface vorstellte, das es erlaubt, bei iTunes Titel ohne DRM zu kaufen.

PyMusique erlaubt eine Vorschau auf Songs, die Registrierung eines Accounts und vor allen den Kauf und das erneute Herunterladen der Titel. Da die Musik erst auf dem PC des Nutzers mit DRM versehen werde, bietet das System eine Angriffsfläche, die PyMusic nutzt.

Die Software von Travis Watkins, Cody Brocious und Jon Lech Johansen stellt einen alternativen iTunes-Client dar, der mit dem Shop auf Seiten von Apple kommuniziert. Die Titel müssen zwar weiterhin bei Apple gekauft und bezahlt werden, sie landen aber letztendlich ohne Kopierschutz auf der Festplatte des Nutzers.

Bereits zuvor hatte Johansen wiederholt Möglichkeiten aufgezeigt, mit denen sich iTunes-Titel von ihren DRM-Beschränkungen befreien lassen, Voraussetzung war immer ein Schlüssel, den Kunden beim Kauf ihrer Titel erhalten. Die neue Software geht nochmals einen Schritt weiter und macht es noch leichter, DRM-freie Titel via iTunes zu erhalten, denn auch ohne entsprechende Werkzeuge lässt sich der Kopierschutz loswerden, schließlich müssen die Titel in aller Regel lediglich auf eine Audio-CD gebrannt und erneut eingelesen werden, nicht nur bei iTunes. (ji)


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Verwandte Artikel:
Patentprobleme für Apples iTunes? (08.03.2005 10:42, http://www.golem.de/0503/36748.html)
Drohen Preiserhöhungen für Musik-Downloads? (28.02.2005 13:01, http://www.golem.de/0502/36580.html)
Napster to Go: Unbegrenzte Musik-Downloads (03.02.2005 14:33, http://www.golem.de/0502/36084.html)
Musicload: 1,4 Millionen Downloads im Dezember (04.01.2005 12:47, http://www.golem.de/0501/35446.html)
iTunes Music Store nimmt nun PayPal-Zahlungen an (13.12.2004 09:26, http://www.golem.de/0412/35134.html)

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Links zum Artikel:
Apple (.com) - iTunes Music Store: http://www.apple.com/music/
Apple - iTunes: http://www.apple.com/de/itunes

Allofmp3 doch legal?

Original-URL des Artikels: http://www.golem.de/0503/37040.html Veröffentlicht: 18.03.2005 14:22

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Allofmp3 doch legal?
Unterschiedliche Rechtsauffassungen über das russische Download-Angebot

Nach Ansicht der Musikindustrie vertreten durch die IFPI ist das russische Download-Angebot Allofmp3.com zumindest hier zu Lande illegal. Der Radiosender SWR3 kommt nach Recherchen aber nun zu der Ansicht, das Angebot sei in Russland wie auch in Deutschland legal.

Die russische Download-Plattform sei in ihrem Heimatland entgegen anders lautenden Behauptungen der Musikindustrie kein illegales Angebot, so der SWR3. Das russische Urheberrecht ermächtigt Verwertungsgesellschaften dazu, "im Namen aller Rechteinhaber Lizenzen für Online-Angebote von Musik zu erteilen, auch im Namen ausländischer Tonträgerhersteller", so die Argumentation des SWR3.

Da Allofmp3 über eine entsprechende Lizenz verfüge - dies habe die russische Verwertungsgesellschaft ROMS bestätigt -, zahle der Anbieter für das Download-Angebot auch Lizenzgebühren. Daher dürfe Allofmp3 über seine russischen Server auch Tonträger der ausländischen Plattenindustrie zum Download anbieten, berichtet der SWR3 unter Berufung auf ROMS-Justitiar Ivan Andreevic.

Die für die ausländischen Titel anfallenden Gebühren könne ROMS aber nicht an ihre Schwestergesellschaften wie beispielsweise die GVL in Deutschland abführen, da sich die Musikindustrie hier zu Lande dagegen wehre,den Verwertungsgesellschaften die Rechte für Internet-Downloads einzuräumen.

Für Nutzer berge Allofmp3.com aber keine Gefahren, so der SWR3, sie könnten sich auf die Befugnis zur Anfertigung von Privatkopien berufen. In Anbetracht der ROMS-Lizenz von Allofmp3.com könne sogar die Kopiervorlage als legal angesehen werden.

Zu einer gegenteiligen Einschätzung kamen allerdings kürzlich die beiden Juristen Dr. Kerstin Bäcker und Dr. Matthias Lausen, zugleich Geschäftsführer des Instituts für Urheber- und Medienrecht in München, die unter dem Titel Musik-Downloads in der Grauzone in der c't 5/2005 veröffentlicht wurde. Sie sehen zwar noch keine direkte Gefahr dafür, dass Nutzer des Dienstes eine Rechtsverletzung im zivilrechtlichen- oder gar strafrechtlichen Sinn begehen, halten das Angebot an sich aber für illegal. Sie weisen zudem darauf hin, dass sich die Situation mit dem 2. Korb der Urheberrechtsnovelle zu Ungunsten der Nutzer ändern könne. (ji)


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Verwandte Artikel:
Russische Staatsanwaltschaft geht gegen allofmp3 vor (22.02.2005 12:46, http://www.golem.de/0502/36466.html)
Musikindustrie will Schutzfrist von 95 Jahren für Tonträger (09.03.2005 12:01, http://www.golem.de/0503/36799.html)
iRights.info - Wer darf was in der digitalen Welt? (15.03.2005 12:03, http://www.golem.de/0503/36940.html)
Gericht verbietet Heise Link auf Kopiersoftware-Hersteller (07.03.2005 18:07, http://www.golem.de/0503/36735.html)
DJ soll 1,4 Mio. Euro wegen MP3s zahlen (18.02.2005 16:58, http://www.golem.de/0502/36417.html)

Mittwoch, 16. März 2005

"Handelsblatt" startet globales Bloggernetzwerk

SPIEGEL ONLINE - 16. März 2005, 18:18
URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,346826,00.html
Wirtschaftszeitungen

"Handelsblatt" startet globales Bloggernetzwerk

Von Thomas Hillenbrand

Die Korrespondenten des "Handelsblatts" werden in Zukunft auch als Blogger arbeiten. Auf einer neuen Onlineplattform sollen Reporter aus New York, Mailand oder Shanghai Anekdötchen in Tagebuchform veröffentlichen.



Handelsblatt/ Hansen
Handelsblatt: Zweitjob für die Außenstellen
Hamburg/Düsseldorf - Bloggen ist zurzeit ganz schwer in Mode - nicht einmal das bodenständige "Handelsblatt" kann sich dem Trend entziehen. Noch in dieser Woche wird die Düsseldorfer Wirtschaftszeitung nach Informationen von SPIEGEL ONLINE eine Plattform mit insgesamt 28 Korrespondentenblogs starten. Neben der normalen Berichterstattung sollen die Redakteure regelmäßig über ihre alltäglichen Erlebnisse schreiben, etwa über mailändische Espressokultur oder über die Bedeutung von Visitenkarten in China.

Auf der bereits freigeschalteten Webseite "Handelsblatt global reporting" gelangt der Leser über eine Weltkarte zu den Einträgen der Teilzeitblogger. Ein oder zwei Postings sind in jedem der Tagebücher bereits vorhanden. Dem Blogstil entsprechend kommen die meisten Artikel eher subjektiv-flapsig daher: Indien-Korrespondent Oliver Müller schreibt beispielsweise Bombay in Grund und Boden ("Aus Slumbay wird kein Shanghai"), Reporter Helmut Steuer mokiert sich von Stockholm aus über die derzeitige Sinnkrise der Schweden ("Kein Fisch, kein Saab und kaum noch Schnaps").



Weblog-Overkill: Andere fangen ganz bescheiden mit einem Blog an, das "Handelsblatt" klotzt mit mehr als zwei Dutzend
Ganz und gar unbloggig sind allerdings die Textlängen. Statt der bei Webtagebüchern üblichen, mehrfach verlinkten Sechszeiler schreiben die "Handelsblatt"-Blogger Artikel vom Umfang eines Seite-Eins-Aufmachers. Aus der Redaktion ist zu hören, der Verlag wolle mit dem Superblog vor allem die Größe seines Korrespondentennetzes demonstrieren - und darauf hinweisen, dass der Konkurrent "Financial Times Deutschland" (der auch schon vom Blogvirus infiziert wurde) mit einer kleineren Mannschaft auskommen muss.

Dies Ziel hat das "Handelsblatt" zweifelsohne erreicht. Neben Tagebucheinträgen aus Tokio oder New York findet der Leser sogar Blogs aus dem schönen Brüssel: Und zwar gleich drei Stück von drei verschiedenen Korrespondenten.

Samstag, 12. März 2005

ITB: Alltours fordert Mindest-Reisepreise

Tourismus
Alltours überrascht Reisebranche mit Kerosinsteuer-Forderung


12. März 2005 Der Reiseveranstalter Alltours hat sich als erster großer Flugreisen-Anbieter für eine Kerosinsteuer ausgesprochen und damit die eigene Branche überrascht.


Auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin forderte der viertgrößte deutsche Reiseanbieter zudem staatlich festgelegte Mindestpreise für Flugtickets und ein generelles Subventionsverbot für Billigfluglinien. Der Präsident des Deutschen Reisebüro- und Reiseveranstalterverbandes (DRV), Klaus Laepple, zeigte sich irritiert über den Vorstoß zur Kerosinsteuer. Die Idee eines Mindestflugpreises sei abwegig.

„Die Lockvogelangebote der Billigfluglinien sind umweltpolitisch absolut verantwortungslos und obendrein kaufmännisch unseriös", sagte Alltours-Chef Willi Verhuven am Samstag in Berlin. Beim Urlauber werde jedes Gefühl für Leistung zerstört.

Branche bisher geschlossen gegen Kerosinsteuer

Alltours ist mit jährlich knapp 1,5 Millionen Urlaubern und einem Umsatz von 1,27 Milliarden Euro Deutschlands viertgrößter Reiseveranstalter. Verhuven sagte, er sei sich bewußt, daß er mit seinem Vorstoß die Reise- und Luftfahrtbranche provoziere. Bisher treten die führenden Reisekonzerne, Fluglinien und Verbände geschlossen gegen eine Kerosinsteuer und andere Aufschläge für Flugreisen an. Er habe seinen wichtigsten Flugpartner Air Berlin vorab über seine Initiative informiert, sagte Verhuven.

"In Zeiten der Klimaveränderungen müssen wir sehen, daß wir mit dem Flugzeug schon erheblich zur Umweltverschmutzung beitragen", sagte der Alltours-Chef. „Deshalb muß für Flüge ein angemessener Preis gezahlt werden.”

Ruf nach Subventionsverbot fürBilligflieger

Alltours unterstütze daher die Überlegungen der Bundesregierung und der EU-Kommission zur Einführung einer europaweiten Kerosinsteuer oder einer Flugticket-Abgabe, sagte Verhuven. Auch der EU-Plan, die öffentlichen Beihilfen für Billigfluglinien zu beschneiden, sei richtig. Gegenwärtig bestehe auf Grund einer „absurden” Förderung von Billigflughäfen an vielen Flughäfen in Deutschland ein starkes Überangebot. Auch für Fluglinien müsse, wie seit Jahren bei Reiseveranstaltern vorgeschrieben, eine Konkursversicherung zur Pflicht werden.

Aus Sicht Verhuvens muß sich die Touristik mit den ökologischen Folgen von Massenurlaub auseinandersetzen. In den vergangenen Jahren habe sich in dieser Hinsicht insbesondere bei den Hotels viel getan. Alltours werde jetzt auf Mallorca die von der Regionalregierung geplante grüne Umweltkarte unterstützten und ein bestimmtes Kontinent für seine Gäste übernehmen.

DRV-Präsident - Kerosinsteuer und Mindestpreis falscher Weg

DRV-Präsident Laepple hält den Vorstoß von Alltours in vielen Punkten für unsinnig. „Belastungen durch Lärm und Schadstoffemissionen im Luftverkehr lassen sich nicht über eine Kerosinsteuer verringern", sagte Laepple. „Das kann man nur technisch lösen, in dem die Flugzeuge leiser werden und weniger Treibstoff verbrauchen.” Notwendig seien internationale Umweltvorgaben für Flugzeuge, die sich auf Flughäfen bei den Gebühren niederschlagen könnten. Flugzeuge sollten auch in einen internationalen Emissionshandel einbezogen werden.

Von Mindestpreisen für Flüge hält der DRV gar nichts. „Wir wollen doch nicht zurück in die sozialistische Planwirtschaft", sagte Laepple. Der nächste Schritt seien dann womöglich festgelegte Höchstpreise. Die Einschränkung von staatlichen Hilfen für Billigfluglinien hingegen unterstütze die Touristikbranche bereits. „Aber Reden und Handeln müssen auch übereinstimmen. Denn Alltours fliegt Urlauber mit Billigfliegern vom Flughafen Weeze bei Düsseldorf aus", sagte Laepple.


Text: Reuters
Bildmaterial: picture-alliance/ dpa/dpaweb

Internet: Hinter den Kulissen von Ebay

Internet
Hinter den Kulissen von Ebay
Von Jörg auf dem Hövel


11. März 2005 Das Internet-Auktionshaus Ebay ist eine der meistbesuchten Seiten im Netz. Die Zahlen sind beeindruckend: In aller Welt stehen ständig etwa 44 Millionen Artikel zum Verkauf, etwa vier Millionen Artikel werden jeden Tag bei Ebay neu eingestellt. Zu Hochzeiten verzeichnen die Seiten am Tag 889 Millionen Aufrufe, 270 Millionen Suchanfragen und 15 Millionen Gebote. Je Sekunde werden dabei Datenmengen von bis zu 12 Gigabit versandt. Zum Vergleich: Der wichtigste Netzknoten Deutschlands, der "Backbone" der Telekom, wurde 2002 auf eine Kapazität von 10 Gigabit je Sekunde ausgebaut. Für Ebay sind die Koordination dieser Daten und die ständige Erreichbarkeit der Seiten überlebenswichtig, die technische Architektur muß dementsprechend solide sein.


Die Datenbank von Ebay ist auf drei Standorte in den Vereinigten Staaten verteilt. Zwei der vier Datencenter stehen in Santa Clara, eines steht in Sacramento, eines in Denver. In diesen Städten ist die wichtige Basis von Ebay auf Hardware von Sun und mit dem Betriebssystem Solaris implementiert. Alle Anfragen der Welt an die Datenbank landen an einem dieser vier Orte. Jedes Datencenter beherbergt rund 50 Sun-Server. Schon die Kapazität eines Ortes reicht damit aus, um Ebay am Laufen zu halten - sieht man von den leistungshungrigen Suchanfragen der Nutzer ab. Die Datenzentralen spiegeln ihre Informationen untereinander aber nicht, sondern dienen der Lastverteilung.


Weltbekannt: Das Ebay-Logo
Ein Blick auf die Kosten läßt die Dimensionen des "Projekts Ebay" erahnen: Die V880-Server von Sun kosten mit Anschaffung und Support um die 100000 Euro je Stück, die ebenfalls bei Ebay eingesetzten V480er etwa 50000 Euro. Damit aber nicht genug. Um den Nutzern das schnelle Suchen und Finden von Produkten zu ermöglichen, stellt das Unternehmen zudem rund 130 Server mit insgesamt 1100 Prozessoren anderen Firmen zur Verfügung. Dazu kommen noch einmal 280 Server für den zwischen Ebay und seinen Kunden laufenden E-Mail-Verkehr. War früher die Zuverlässigkeit der Hardware das Problem, ist die Kunst heute, das Zusammenspiel der komplexen Computerstruktur zu organisieren.

22 Stunden nicht erreichbar

Seit einigen Totalausfällen im Jahr 1999 hat Ebay die Systemarchitektur komplett überdacht. Im Juni 1999 war die Seite für zweiundzwanzig Stunden nicht erreichbar gewesen. Selbst der damals schon massive Hardware-Einsatz konnte das schnelle Wachstum der www.-Seite nicht abfedern. Das Grundproblem lag in der monolithischen Struktur: Eine Applikation beherbergte alle Funktionen von Ebay, alle Transaktionen trafen auf eine gigantische Datenbank. Fiel das System aus, begann stets eine zeitaufwendige Fehlersuche.

Weil das alte, proprietäre, schwer zu wartende und schlecht skalierbare System Ebay Probleme bereitete, suchte man die Lösung in einer lose gekoppelten, schichtweise und modular aufgebauten Struktur, die auf offenen Standards basiert. Ohne es so zu nennen, entwickelte Ebay mit der Gesamtarchitektur ein Beispiel für "Grid-Computing": Aufgaben werden an verschiedene Prozessoren verteilt, die sogar an unterschiedlichen Orten stehen können.

Die Architektur, an der Ebay bis heute arbeitet, ist folgende: Da der Ausfall eines Servers nicht die gesamte Seite zum Einsturz bringen darf, werden die Datensätze und Aufgaben auf verschiedene Maschinen verteilt. So entstand eines der größten "Storage Area Networks" der Welt: ein Netzwerk aus Festplatten, das, über Glasfaser verbunden, effizient zu steuern, enorm schnell ansprechbar und vor allem gegen Ausfälle gefeit ist, weil Daten immer redundant vorhanden sind.

Java statt Microsoft

Auch die Software wurde komplett ausgetauscht. Lief Ebay früher komplett unter Internet Information Services (IIS) von Microsoft, ist die Architektur heute größtenteils unter dem kryptischen Siegel "J2EE" aufgebaut. Das ist die "Enterprise Edition" der Java-2-Plattform, einer Spezifikation für die Ausführung der Programmiersprache Java. Sie ist speziell für Unternehmensanwendungen gedacht, die unter Java laufen, und stellt einen allgemein akzeptierten Rahmen zur Verfügung, mit dem in modularen Komponenten verteilte, mehrschichtige Anwendungen entwickelt werden können. Ein weiterer Vorteil: Die Anwendungen sind auf verschiedenen Servern lauffähig. In einer arbeitsintensiven Maßnahme wurde dafür der gesamte Code der Ebay-Website von der Programmiersprache C++ in die objektorientierte und plattformunabhängige Sprache Java umgeschrieben. Mittlerweile sind 80 Prozent der Seite in Java programmiert.

Heute dient IBMs Websphere als "Application Server", in ihm läuft der Java- Code. Die Architektur von J2EE erlaubt es, die Anwendungen in mehrere Schichten zu unterteilen: die Präsentationsschicht, die Geschäftslogik und die Datenhaltung. Insgesamt ergibt sich somit ein dreiteiliger Aufbau der IT-Architektur von Ebay: eine Oracle-Datenbank auf Sun, die mit der J2EE-Websphere-Middleware kommuniziert, welche wiederum das IIS-Frontend bedient. Die Nutzer überall auf der Welt bekommen von diesem Zusammenspiel nur die vom IIS gelieferten Websites zu sehen.

Hackers Liebling

Ebay läßt keine Informationen aus dem sensiblen Bereich des IT-Aufbaus nach außen dringen. Zu oft haben Hacker schon versucht, die Seite zu manipulieren oder den Zugriff auf sie mit "Denial of Service"-Attacken zu verhindern. Daß Ebay zwischen 2000 und 2002 immer wieder einmal für Stunden nicht zu erreichen war, lag aber nicht an Angriffen von außen, sondern an dem maroden Systemaufbau, der die immer größer werdenden Datenmengen nicht bewältigen konnte. Seit dem Umbau hat die Seite keine größeren Probleme dieser Art mehr, wohl aber andere. Nicht nur war über einfaches Javascript lange ein Paßwortklau möglich, auch haben sich die Betrugsfälle gemehrt: Nach wie vor besteht Ebay nicht auf der korrekten Identifizierung seiner Nutzer. "Identitätsdiebstähle" führen zu illegalen Auktionen. Unbekannte ersteigerten so im Namen des Bundestagsabgeordneten Uwe Göllner ein Solarium im Wert von 30.000 Euro.

Ein weiterer Schwachpunkt ist nach wie vor die technische Sicherheitsinfrastruktur. Obwohl Ebay es nicht bestätigen will, läßt sich über das Online-Angebot der Meßstation Netcraft (http://uptime.netcraft.com/) einfach eruieren, welches Web-Frontend installiert ist. Nahezu alle Länderseiten laufen weiterhin auf Microsofts IIS in der Version 6.0. Daß Ebay trotz der notorischen Unsicherheit des Web-Servers weiterhin IIS nutzt, stößt in Sicherheitskreisen auf Unverständnis. Nicht nur deshalb experimentiert man mit AMD-basierten Sun-Servern mit einer Linux-Variante.

Rekorde in Folge

Deutschland ist nach den Vereinigten Staaten der wichtigste Umschlagplatz für Ebay. Rund die Hälfte des internationalen Umsatzes von 759 Millionen Dollar wird in Deutschland erzielt. Monatlich frequentieren rund 17 Millionen unterschiedliche Besucher allein die deutsche Ebay-Seite unter www.ebay.de.

Mehr und mehr Bürger ersteigern und verkaufen hier. Es vergeht kaum ein Monat ohne neue Rekordergebnisse. Waren es 2000 noch 1,1 Millionen registrierte Nutzer, sind heute mehr als 16 Millionen Deutsche bei Ebay eingetragen. Über Ebay Deutschland wechselt alle drei Minuten ein Auto den Besitzer. Seit 2003 ist es das erfolgreichste E-Commerce-Unternehmen Europas.

Daten bleiben im Land

Bei einem Aufruf einer regionalen Ebay-Seite wird nur ein sehr kleiner Teil der Anfrage an eines der Datencenter in den Vereinigten Staaten weitergeleitet. Der Großteil der angeforderten Seite wird von einem Server in der Nähe des Nutzers bereitgestellt. Das Unternehmen Akamai betreibt in 65 Ländern mehr als 14.000 Server, Ebay hat dort reichlich Volumen gemietet. Hier liegt unter anderem der statische Inhalt der Ebay-Website. Logos, andere Bilder und der HTML-Code müssen somit nicht aus den Vereinigten Staaten in die Welt verschickt werden. Daher landen nur rund fünf Prozent des Datenvolumens einer Anfrage überhaupt in Amerika. Der große Rest kommt aus den 28 Ebay-Ländern, in denen der Konzern eine eigene Domain angemeldet hat. So lädt sich die Ebay-Website in Frankreich, Deutschland oder den Philippinen genauso schnell wie in den Vereinigten Staaten.

Die stete Erreichbarkeit der Seiten läßt Ebay von zwei Unternehmen überprüfen. Gomez ist dabei für die Performanz (das Zeitverhalten) beim Heimanwender zuständig, indem es auf die Ebay-Seiten von mehr als 50 Orten der Welt zugreift, während das Unternehmen Keynote an den großen Knotenrechnern im Internet kontrolliert, wie schnell und sicher die großen Internet-Provider in der Lage sind, Daten auszuliefern. Zusätzlich betreibt Ebay selbst ein internes System, das in mehr als 40 auf dem Globus verteilten Städten die Zugriffs-Fehlerraten überprüft und zugleich Hacker-Angriffe registriert.


Text: F.A.Z., 08.03.2005, Nr. 56 / Seite T6
Bildmaterial: , picture-alliance / dpa/dpaweb

Freitag, 11. März 2005

Gesetzentwurf: Rot-Grün zwingt Manager zur Veröffentlichung ihrer Gehälter

SPIEGEL ONLINE - 11. März 2005, 13:32
URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,345859,00.html
Gesetzentwurf

Rot-Grün zwingt Manager zur Veröffentlichung ihres Gehalts

In Deutschland müssen alle börsennotierten Unternehmen künftig einmal pro Jahr die genauen Gehälter der Vorstände nennen. Bundesjustizministerin Brigitte Zypries legte am Freitag in Berlin einen entsprechenden Gesetzentwurf vor.

Börsenplatz Frankfurt: Vorstände geraten unter gesetzlichen Druck
Berlin - Die rot-grüne Bundesregierung zieht damit die Konsequenz aus der Weigerung mehrerer großer Unternehmen wie DaimlerChrysler , BMW oder BASF , die Gehälter der Top-Manager freiwillig anzugeben. Zypries verwies darauf, dass von den 30 DAX-Unternehmen nur etwa 70 Prozent genaue Angaben machen.

Die Ministerin bedauerte, dass die Unternehmen ihrer "freiwilligen Selbstverpflichtung" zur Offenlegung der Gehälter nicht nachgekommen seien. Der Gesetzentwurf sieht vor, dass börsennotierte Aktiengesellschaften künftig im Anhang zum Jahresabschluss für jedes einzelne Vorstandsmitglied die gesamten Bezüge angeben. Dabei ist zu unterscheiden nach erfolgsunabhängigen oder erfolgsbezogenen Bestandteilen sowie nach Bestandteilen mit "langfristiger Anreizwirkung". Gesetze gibt es bereits in den USA und Kanada aber auch in Großbritannien, Frankreich und Italien.


Das geplante Gesetz wird von der Regierungskommission für gute Unternehmensführung, der Deutschen Corporate Governance Kommission, unterstützt. "Die Entscheidung der Bundesjustizministerin, Eckpunkte eines Gesetzentwurfs vorzulegen, nach dem die Managergehälter individualisiert offen zu legen sind, ist konsequent", sagte der Vorsitzende der Kommission, Gerhard Cromme.

Die Chance auf eine Selbstregulierung sei von der Wirtschaft in diesem Punkte verspielt worden, sagte Cromme, der aber insgesamt ein durchweg positives Fazit der Wirkung des Kodexes zog: "Der Kodex ist nach drei Jahren auf Erfolgskurs." Im Durchschnitt würden nach einer jüngsten Erhebung 70 der 72 Empfehlungen von den 30 Dax-Firmen befolgt, sagte Cromme. Auch bei den Firmen des MDax und des SDax, in denen kleinere Firmen notiert sind, sei die Entwicklung positiv

Diskussionsbedarf in der Kommission gebe es angesichts von EU-Regelungen insbesondere in den Punkten Unabhängigkeit der Aufsichtsratsmitglieder und der Formulierung von Unabhängigkeitskriterien. Auch die strittige Frage, ob ehemalige Vorstandschefs gleich nach Ausscheiden aus dem Vorstand als Aufsichtsratschefs bestellt werden sollten, sei noch zu diskutieren.

Beobachter unterstützen Zypries' Vorstoß. "Solche Regelungen sind in den meisten entwickelten Kapitalmärkten der Normalfall. Das Gesetz ist richtig", sagte der Corporate-Governance-Experte Theodor Baus gegenüber SPIEGEL ONLINE.

Microsoft and GROOVE !

Microsoft and GROOVE!!!

Microsoft plans to add Groove's products to its Office product line. Ozzie, a recognized visionary who helped found Lotus Software, will become Microsoft's chief technology officer, according to a statement from Microsoft.

Groove makes a wide range of software and development tools that allow geographically dispersed workers to collaborate over the Internet. The company's Virtual Office product allows workers to communicate and securely share information such as files, calendars, sketch pads, task lists, Web links and photos over the Internet.

Virtual Office maximizes Internet bandwidth and is tightly integrated with Microsoft's Outlook e-mail application and Office suite of products, according to Groove.

Groove's technology is expected to complement Microsoft's collaboration products, such as Microsoft Office SharePoint Portal Server and Windows SharePoint Services, as well as the newly announced Microsoft Office Communicator 2005, Microsoft Office Live Communications Server and Microsoft Office Live Meeting, according to a statement from Jeff Raikes, group vice president of Microsoft's information worker business

Acquiring Groove will give Microsoft a way to reach out to the growing number of companies with mobile workers and remote offices. In particular, Groove's technology for creating ad hoc workspaces will extend the reach of Microsoft's collaboration technology, allowing workers to communicate securely over the Internet and work in decentralized environments outside of the corporate network, Raikes said.

[Read More] - http://www.groove.net/home/index.cfm

Quelle: Weblog

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